Die Organisatoren der Antifa-Demo am Samstag, die Gruppe Kritik & Praxis [KP] Berlin und der ak_antifa Potsdam, veranstalteten heute in Potsdam eine Pressekonferenz.
Dabei schilderte eines der Opfer neonazistischer Gewalt in Potsdam, Tamás B., den Überfall von einem Duzend Faschisten auf sich und einen Freund und stellte diesen Übergriff in den Kontext der sich häufenden Aktivitäten von Neonazis. Er thematisierte insbesondere die Verbindungen der lokalen Naziszene in Potsdam mit Kadern der in Berlin verbotenen Kameradschaften Tor und BASO und deren Kampf um die Hegemonie in der Potsdamer Innenstadt.
Offensiver Charakter der Demo
Im Anschluss erläuterte der Sprecher der Berliner Gruppe Kritik & Praxis [KP] die Intention der Demo und stellte deren offensiven Charakter in den Vordergrund. Einige Aussagen der Gruppe hatten im Vorfeld der Pressekonferenz für Aufsehen gesorgt. Ein Sprecher hatte auf die Naziprovokationen am Rande einer antirassistischen Demonstration am vergangenen Wochenende verwiesen und angekündigt, dass man „eine dicke Lippe riskierenden Nazis auch eine dicke Lippe bescheren werde.“
Solidarität mit inhaftierter Antifaschistin
Zum Thema machen will die Demonstration am Samstag auch die skandalösen Umstände, die dazu führten, dass sich eine Antifaschistin seit nun bereits über zwei Monaten in Untersuchungshaft befindet. So soll die Demonstration auch zeigen, dass sich antifaschistischer Widerstand nicht einschüchtern lässt.
In diesem Zusammenhang wies der Sprecher auch auf die massive Repressionswelle in Berlin hin, wo am 6. Juli 15 Wohnungen durch bewaffnete Sondereinsatzkommandos gestürmt und durchsucht wurden. Hintergrund der Ermittlungen ist ein Fall von antifaschistischem Selbstschutz im Anschluss an einen Prozess gegen Neonazis in Potsdam.
Die Initiatoren der Demonstration forderten daher unmissverständlich, die eigens gegründete Sonderkommission +Rechts-Links+ der Potsdamer Polizei aufzulösen und seine Kapazitäten der Bekämpfung des organisierten Neofaschismus zu widmen.
Demonstration am Samstag, den 24.09. um 15.30 Uhr am Hauptbahnhof in Potsdam.
Zugtreffpunkt aus Berlin ist 14.15 Uhr auf dem Regionalbahngleis des Bahnhofes Alexanderplatz.