Bereits zum vierten Mal will die rassistische Gruppierung „Frankfurt/Oder wehrt sich” am 25.07.2015 ihren Hass auf die Straße tragen. In der Vergangenheit wurden große Erfolge mit Blockaden von rassistischen und neonazistischen Aufmärschen erzielt. In den letzten Monaten jedoch ließ die Beteiligung an den Gegenprotesten nach. Aller Orts trauen sich Rassist*innen mittlerweile, unverhohlen gegen Geflüchtete und Andersdenkende zu hetzen oder versuchen nicht selten, ihre menschenfeindliche Ideologie mit einem bürgerlichen Deckmantel zu kaschieren. Dieses Mal gehen sie in Frankfurt (Oder) sogar so weit, den antifaschistischen egendemonstrant*innen via facebook mit Gewalt zu drohen. „Es gilt, sich davon nicht einschüchtern zu lassen und gemeinsam und solidarisch einen entschlossenen Protest auf die Straße zu tragen.” so Janek Lassau, Pressesprecher des Bündnisses „Kein Ort für Nazis in
Frankfurt (Oder)”.
„Seit einiger Zeit etabliert sich eine flüchtlingsfeindliche Stimmung in der Bundesrepublik. Das erfordert einen langen Atem von allen Antifaschist*innen. Wir dürfen in unserem Engagement gerade jetzt keinen Deut nachlassen.”, so Lassau weiter. „Was uns hier in Frankfurt begegnet, ist der Widerhall eines bundesweiten Phänomens.”.
Friedliche Menschenblockaden waren in der Vergangenheit das effektivste Mittel gegen neonazistische Aufmärsche. Eine anerkannte Protestform invielen Milieus, wurden die Blockaden aufgrund des erfolgreichen Verhinderns der europaweit größten neonazistischen Aufmärsche, die jährlich zum 13.Februar in Dresden stattfanden. Zehntausend Gegendemonstrant*innen setzten sich den Neonazis in den Weg.Dieser erfolgreiche Protest fand bundesweit Nachahmer. So konnten auch in Frankfurt (Oder) im Jahr 2012 neonazistische Aufmärsche durch an die tausend Gegendemonstrant*innen nach kurzer Strecke gestoppt werden. Seitdem wurden in Brandenburg und auch in Frankfurt (Oder) immer wieder neonazistische und rassistische Versammlungen durch Blockaden gestört oder verhindert.
Den Aufwind, welche rassistische Bewegungen bekommen, resultiert auch fehlenden sichtbaren Gegenprotesten. Kleine Blockaden werden daher oft geräumt oder umgangen. Blockaden, an denen sich hingegen viele Menschen beteiligen und die bunt und vielfältig sind, zwingen die Rassist*innen meist zum Abbruch ihrer Aufmärsche und zeigen auf, dass ihre Hetze nicht erwünscht ist. Blockaden gegen neonazistische Aufmärsche sind ein demokratisches Recht und machen sich stark gegen die gefährliche rassistische Stimmungsmache.
Es braucht einen langen Atem, sich den ständigen Aufmärschen in den Weg stellen! Es ist unentbehrlich, mit vielen Menschen am 25.07.2015 ein Zeichen gegen Rechts zu setzen!
Frankfurt (Oder), den 20.07.2015
Zentrale Kundgebung des Bündnisses „Kein Ort für Nazis in Frankfurt
(Oder)” am 25.07.2015
11 Uhr, Platz der Republik (Haltestelle Zentrum)