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Klima & Umwelt

Protest gegen Neuer Investor EPH in der Lausitz

Ende Gelände fordert statt neuen Investi­tio­nen den sofor­ti­gen Ausstieg aus der Braunkohle.
Der schwedis­che Staatskonz­ern Vat­ten­fall hat seine Braunkohlesparte in der Lausitz zum 30. Sep­tem­ber an den tschechis­chen Investor EPH übergeben. Der Auf­sicht­srat von EPH trifft sich heute, am 11. Okto­ber 2016, erst­mals in Cot­tbus zur Wahl eines neuen Vor­stands. In den frühen Mor­gen­stun­den betrat­en Kli­maak­tivistIn­nen Lausitzer Braunkohle­gruben und hin­ter­ließen Ban­ner mit dem Schriftzug „Our Cli­mate, not your busi­ness“. Sie verdeut­lichen, dass mit der Braunkohlesparte auch das Kli­ma für die Prof­it­in­ter­essen des Finanzkon­sor­tiums verkauft wurde. Eine weit­ere Gruppe AktivistIn­nen zeigte an einem Tisch am Gruben­rand sym­bol­isch, dass „hier das Kli­ma ver­han­delt wird“ und macht­en damit auf die Verpflich­tun­gen Deutsch­lands gegenüber den UN-Kli­mazie­len aufmerk­sam. Kli­mawis­senschaft­lerIn­nen sagen, dass um die in Paris beschlossene Begren­zung der Erder­wär­mung um 1,5°C einzuhal­ten, die Braunkohle­förderung in Deutsch­land sofort gestoppt wer­den muss.[1] Am frühen Nach­mit­tag find­et eine weit­ere Demon­stra­tion vor der Zen­trale von Vat­ten­fall in Cot­tbus statt, um gegen den neuen Investor zu protestieren.
„Für uns ist die Sache klar: Der neue Investor EPH hat nur das kurzfristige Ziel, Prof­ite aus dem Braunkohleab­bau zu schla­gen und das Geld in Briefkas­ten­fir­men statt in Rück­la­gen und Rena­turierung zu steck­en“, so Insa Vries vom Bünd­nis Ende Gelände. „Die ökol­o­gis­chen Fol­gen für das glob­ale Kli­ma sind katas­trophal, da die steigen­den CO2-Werte das Kli­ma anheizen und so Mil­lio­nen von Men­schen im Glob­alen Süden ihre Lebens­grund­la­gen verlieren.“
Das Bünd­nis Ende Gelände kri­tisiert auch den vorheri­gen Eigen­tümer Vat­ten­fall, der jahrzehn­te­lang in der Region Gewinne gemacht hat und sich nun aus sein­er Ver­ant­wor­tung stiehlt. Zahlre­iche Dör­fer wur­den abge­bag­gert und weit­ere sollen mit den neuen Investi­tio­nen fol­gen. „Wer in den Braunkohleab­bau investiert, set­zt damit ein prof­i­to­ri­en­tiertes und somit sozial und ökol­o­gisch zer­störerisches Wirtschaftssys­tem fort“, so Jose­fine Schulz vom Bünd­nis. „Wir müssen jet­zt aus der Braunkohle aussteigen und an gerecht­en und nach­halti­gen Alter­na­tiv­en arbeiten!“
Die Proteste gegen den Abbau der kli­maschädlichen Braunkohle schließen an die Aktion Ende Gelände am Pfin­gst­woch­enende 2016 an. Vom 13. ‑15. Mai hat­ten fast 4.000 Men­schen aus ganz Europa den Tage­bau Wel­zow und das Kraftwerk Schwarze Pumpe in ein­er Aktion zivilen Unge­hor­sams block­iert. Ende Gelände fordert neben einem sofor­ti­gen Ausstieg aus der Kohle eine Abkehr von fos­silem und wach­s­tums­basierten Wirtschaften, das auf Kosten von Men­schen und Umwelt geht. Die aktuellen Proteste sind Teil der glob­alen Aktionswoche Reclaim Row­er gegen fos­sile Energien und für ein Recht auf Energie für alle Men­schen weltweit.

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