12. Oktober 2016 · Quelle: Indymedia Linksunten

Protest gegen Neuer Investor EPH in der Lausitz

Am gestrigen Dienstag zeigten AktivistInnen des Bündnisses Ende Gelände mit vielfältigen Protestaktionen, dass der neue Investor EPH in die Lausitzer Braunkohletagebaue mit Widerstand aus der Klimabewegung rechnen muss. Ende Gelände fordert statt neuen Investitionen den sofortigen Ausstieg aus der Braunkohle.

Ende Gelände fordert statt neuen Investi­tio­nen den sofor­ti­gen Ausstieg aus der Braunkohle.
Der schwedis­che Staatskonz­ern Vat­ten­fall hat seine Braunkohlesparte in der Lausitz zum 30. Sep­tem­ber an den tschechis­chen Investor EPH übergeben. Der Auf­sicht­srat von EPH trifft sich heute, am 11. Okto­ber 2016, erst­mals in Cot­tbus zur Wahl eines neuen Vor­stands. In den frühen Mor­gen­stun­den betrat­en Kli­maak­tivistIn­nen Lausitzer Braunkohle­gruben und hin­ter­ließen Ban­ner mit dem Schriftzug „Our Cli­mate, not your busi­ness“. Sie verdeut­lichen, dass mit der Braunkohlesparte auch das Kli­ma für die Prof­it­in­ter­essen des Finanzkon­sor­tiums verkauft wurde. Eine weit­ere Gruppe AktivistIn­nen zeigte an einem Tisch am Gruben­rand sym­bol­isch, dass „hier das Kli­ma ver­han­delt wird“ und macht­en damit auf die Verpflich­tun­gen Deutsch­lands gegenüber den UN-Kli­mazie­len aufmerk­sam. Kli­mawis­senschaft­lerIn­nen sagen, dass um die in Paris beschlossene Begren­zung der Erder­wär­mung um 1,5°C einzuhal­ten, die Braunkohle­förderung in Deutsch­land sofort gestoppt wer­den muss.[1] Am frühen Nach­mit­tag find­et eine weit­ere Demon­stra­tion vor der Zen­trale von Vat­ten­fall in Cot­tbus statt, um gegen den neuen Investor zu protestieren.
„Für uns ist die Sache klar: Der neue Investor EPH hat nur das kurzfristige Ziel, Prof­ite aus dem Braunkohleab­bau zu schla­gen und das Geld in Briefkas­ten­fir­men statt in Rück­la­gen und Rena­turierung zu steck­en“, so Insa Vries vom Bünd­nis Ende Gelände. „Die ökol­o­gis­chen Fol­gen für das glob­ale Kli­ma sind katas­trophal, da die steigen­den CO2-Werte das Kli­ma anheizen und so Mil­lio­nen von Men­schen im Glob­alen Süden ihre Lebens­grund­la­gen verlieren.“
Das Bünd­nis Ende Gelände kri­tisiert auch den vorheri­gen Eigen­tümer Vat­ten­fall, der jahrzehn­te­lang in der Region Gewinne gemacht hat und sich nun aus sein­er Ver­ant­wor­tung stiehlt. Zahlre­iche Dör­fer wur­den abge­bag­gert und weit­ere sollen mit den neuen Investi­tio­nen fol­gen. „Wer in den Braunkohleab­bau investiert, set­zt damit ein prof­i­to­ri­en­tiertes und somit sozial und ökol­o­gisch zer­störerisches Wirtschaftssys­tem fort“, so Jose­fine Schulz vom Bünd­nis. „Wir müssen jet­zt aus der Braunkohle aussteigen und an gerecht­en und nach­halti­gen Alter­na­tiv­en arbeiten!“
Die Proteste gegen den Abbau der kli­maschädlichen Braunkohle schließen an die Aktion Ende Gelände am Pfin­gst­woch­enende 2016 an. Vom 13. ‑15. Mai hat­ten fast 4.000 Men­schen aus ganz Europa den Tage­bau Wel­zow und das Kraftwerk Schwarze Pumpe in ein­er Aktion zivilen Unge­hor­sams block­iert. Ende Gelände fordert neben einem sofor­ti­gen Ausstieg aus der Kohle eine Abkehr von fos­silem und wach­s­tums­basierten Wirtschaften, das auf Kosten von Men­schen und Umwelt geht. Die aktuellen Proteste sind Teil der glob­alen Aktionswoche Reclaim Row­er gegen fos­sile Energien und für ein Recht auf Energie für alle Men­schen weltweit.

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