In Berlin, Lübben und Celle wollen sich am Sonnabend Neofaschisten versammeln. Gegendemos angekündigt
Am Samstag wollen Neofaschisten in Berlin, Lübben und Celle marschieren. In Berlin mobilisieren Rechte aus dem Umfeld der militanten »Kameradschaften« wie bereits in den vergangenen drei Jahren zu einem Aufmarsch für ein »nationales Jugendzentrum« in Treptow-Köpenick. Sie wollen um 11 Uhr vom S‑Bahnhof Schöneweide durch Johannisthal nach Rudow marschieren. Ebenfalls zum S‑Bahnhof-Schöneweide mobilisiert für 10.30 Uhr ein breites Bündnis aus Bezirksinitiativen, Schülervertretungen, Vereinen, Parteien, Jugendverbänden und Antifagruppen. Dort soll es neben einem Kulturprogramm aktuelle Informationen zum Neonaziaufmarsch, dessen Route noch nicht feststeht, geben. Der Appell des Bündnisses (www.mbr-berlin.de): »haltet euch den 9. Dezember frei und zeigt den Neonazis, daß ihr Auftreten niemals hingenommen werden wird«.
In Lübben im Spreewald hingegen richtet sich der Protest gegen rechts und links. Dort ruft das neofaschistsiche Lausitzer Aktionsbündnis (LAB) zu einem Aufmarsch »gegen staatliche Repression« auf.
Unter dem Motto »Lübben bekennt Farbe« mobilisieren Kommunalpolitiker, Künstler und Kirchengemeinden ab elf Uhr zu einer Kundgebung auf dem Marktplatz. Sie rufen alle Bürger auf, sich gegen radikales Denken und Handeln zu bekennen. Anlaß, so heißt es auf der Homepage der Stadt Lübben, »sind die für den 9. Dezember vorgesehenen Demonstrationen von Rechtsextremisten und Linksextremen«. Verschiedene antifaschistische Gruppen rufen dazu auf, den Neonaziaufmarsch, der sich um zehn Uhr am Bahnhof formieren soll, zu verhindern (www.inforiot.de).
In Celle treffen sich Antifaschisten bereits um neun Uhr auf dem Lauensteinplatz (www.naziaufmarsch-verhindern.tk), um einen vom Hamburger Neonazi Christian Worch angemeldeten Aufmarsch zu verhindern. Für Empörung in der niedersächsischen Stadt hat vor allem Oberbürgermeister Martin Biermann (CDU) gesorgt. Obwohl er im November vom Stadtrat einstimmig aufgefordert worden war, den rechten Aufmarsch zu verhindern, hat er das unterlassen.