LUCKENWALDE Aus Protest gegen das Ende ihres Jugendklubs verteilten Mädchen und Jungen aus dem Luckenwalder Klab gestern Flugblätter vor dem Kreishaus. Anlass war die Sitzung des Jugendhilfeausschusses, der vor drei Wochen im Rahmen der Planung für die Jugendarbeit bis 2009 die einzige Betreuerstelle der Einrichtung in Trägerschaft von SJD Die Falken e.V. gestrichen hat. Träger und Jugendliche verwiesen darauf, dass die dem Kreis zur Verfügung stehenden Personalstellen nicht ausgeschöpft seien.
Inzwischen hat sich auch der Landesjugendring Brandenburg für den Erhalt des Klab ausgesprochen. Vorstandssprecher Alexander Fischer kritisiert in einer Pressemitteilung die “undurchsichtige Bedarfsfeststellung durch das Jugendamt”. Die Stadt Luckenwalde halte indes die anteilige Finanzierung einer Stelle im Klab weiterhin vor, sagte Kämmerin Petra Mnestek am Dienstag in der Sitzung der Stadtverordneten auf Nachfrage von Manfred Thier (PDS). “Die Kofinanzierung im Haushalt 2006 steht”, versicherte sie, verwies aber gleichzeitig darauf, dass eine Vollfinanzierung von der Stadt nicht zu leisten sei.
Für den 18. Oktober ist ein Gesprächstermin zwischen der Stadt und den Falken vereinbart. “Ich hoffe, dass grundsätzliche Differenzen dort beiseite geräumt werden können”, sagte Petra Mnestek. Die Stadt werde die Falken ermuntern, ihr Konzept noch einmal zu überarbeiten, um möglicherweise finanzielle Reserven für die Teilfinanzierung einer Stelle zu erschließen. Auf die Entscheidung des Jugendhilfeausschusses im Kreis, die Klab-Stelle nicht mehr zu fördern, habe die Stadt keinen Einfluss, so Mnestek.