Presseerklärung — Aktionen in Sedlitz und Senftenberg angekündigt
Flüchtlingsinitiativen werden am 30. November Protestaktionen gegen den Umzug von Asylbewerbern nach Bahnsdorf durchführen. Hintergrund des Konflikts ist der Beschluss des Landkreises Oberspreewald-Lausitz, das Flüchtlingsheim Sedlitz für Umbaumaßnahmen 18 Monate lang zu schließen und die Bewohner im Heim Bahnsdorf unterzubringen. Wegen seiner isolierten Lage im Wald wird die ehemalige russische Militäranlage von ihnen als “menschenunwürdig” bezeichnet.
Die “Flüchtlingsinitiative Brandenburg” und der Flüchtlingsrat unterstützen die Heimbewohner von Sedlitz, die sich mit einer Petition und Klagen vor dem Verwaltungsgericht gegen den Umzugsbeschluss wehren. Am Tag des geplanten Umzugs werden sie vor Ort in Sedlitz sein, um an der Seite der Heimbewohner gegen den zwangsweisen Umzug zu protestieren. Eine Reihe der Asylbewerber hat angekündigt, dass sie nicht in die Busse nach Bahnsdorf einsteigen werden. Stattdessen werden sie dem Landrat Georg Dürrschmidt in Senftenberg einen Besuch abstatten. Damit wollen sie ihrer Forderung nach einer sofortigen Schließung des Heims bei Bahnsdorf Nachdruck verleihen sowie über Möglichkeiten der Wohnungsbringung sprechen.
“Was wir vom Landrat erfahren möchten”, so Abdel Amine von der Flüchtlingsinitiative, “ist, ob er persönlich meint, was seine Verwaltung vertritt.” In einem Erwiderungsschreiben zu den Klagen der Asylbewerber hatte das Rechtsamt des Landkreises argumentiert, die Unterbringung in Heimen diene der Abschreckung. “Heißt das”, fragt Abdel Amine, “die soziale Isolation im Lager Bahnsdorf ist gewollt, um den Flüchtlingen das Leben so schwer wie möglich zu machen?”