Verschiedene Flüchtlingsinitiativen der Stadt Potsdam, darunter die Initiative für Begegnung, die studentische Hausaufgabenhilfe und die Kinderfreizeitgruppe sprechen sich für eine Schließung des Flüchtlingsheims im Lerchensteig aus. Dieser Standort direkt neben der Kläranlage ist von der städtischen und sozialen Infrastruktur abgekoppelt und erschwere die Integration, der zum Teil seit Jahren hier lebenden Menschen.
Mit Slogans wie „Uns stinkt’s! — Integration ist machbar!“ starten verschiedene Initiativen in diesen Tagen eine Postkartenaktion für eine innerstädtische Unterbringung von Flüchtlingen. Mit der heute startenden Postkartenaktion sollen PotsdamerInnen die Möglichkeit haben, die Forderung nach einer innenstadtnahen Unterbringung von Flüchtlingen in Potsdam zu unterstützen. Unterschriebene Postkarten können in den Briefkasten der Stadtverwaltung eingesteckt werden oder an die Sozialbeigeordnete Elona Müller geschickt werden.
Interessierte und UnterstützerInnen der Aktion finden die Postkarten unter anderem an folgenden Orten in Potsdam: Aktionsladen „Eine Welt“ (Gutenbergstr. 77), Madia (Lindenstr. 47), studentisches Kulturzentrum (Hermann-Elflein-Str. 10), Buchladen Sputnik (Charlottenstr. 28) und im Büro von der Fraktion „Die Andere“ (Stadtverwaltung, Friedrich-Ebert-Str. 79–81).
Da im Sommer 2008 der Vertrag mit dem jetzigen Betreiber des Flüchtlingsheims ausläuft, sehen die oben genannten Initiativen mit der nun folgenden Ausschreibung die Chance etwas an der Unterbringungsform der Flüchtlinge zu verändern. „Vorstellen könnten wir uns eine wohnungsgleiche Unterbringung innerhalb des Stadtgebietes. Vorzugsweise auch in kleineren und individuelleren Wohneinheiten, da die Heimunterbringung die oftmals traumatisierten Flüchtlinge zusätzlich belaste“, schildert Stephan Metze von der Initiative für Begegnung seine Vorstellungen. Und weiter meint er: „Die Stadt Potsdam gibt sich gerne weltoffen und tolerant. Jetzt kann die Stadtpolitik beweisen, dass sie nicht nur in der Lage ist, schöne Worte zu Papier zu bringen (Toleranzedikt, Lokaler Aktionsplan für Toleranz und Demokratie gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit), sondern ihre Worte auch in die Tat umsetzt.“
Initiative für Begegnung | ifbpotsdam[at]yahoo.com