Am frühen Freitagabend versammelten sich heute ungefähr 50 AntifaschistInnen und Nazigegner in der Großen Milower Straße in Rathenow um gegen eine geplante Kundgebung der NPD zu demonstrieren, deren Kreisverband Havel Nuthe für den Zeitraum von 18 bis 21 Uhr eine so genannte „Mahnwache“ angemeldet hatte.
Anlass der beabsichtigten Veranstaltung der (Neo)nazis war die Bombardierung des Rathenower Stadtgebiets sowie dessen vorgelagerter Rüstungsindustrie am 18. April 1944, wobei ungefähr 60 Bürger ums Leben kamen.
Gegen 19.00 Uhr begann schließlich die schweigsame Aktion der grüppchenweise am Aufmarschpunkt eintreffenden, letztendlich 30 Köpfe zählenden „Kameraden“, von denen ein Teil bereits einige Stunden zuvor versuchte eine Veranstaltung in Falkensee durchzuführen. Ein schwarzes Banner mit dem in schlechtem deutsch verfassten Slogan „Wider das Vergessen“ sowie zwei schwarze Fahnen wurden ausgerollt und stramm mit dem Gesicht zur Bundesstraße gestanden.
Eine Rede wurde nicht gehalten, ebenso blieb das skandieren von Parolen aus. Letztendlich waren so über lange Zeit nur die Antifas zu hören.
Später verstärkte sich noch die Zahl der anwesenden (Neo)nazis geringfügig auf ungefähr 40 Personen, darunter auch Gesinnungsgenossen aus Premnitz, Brandenburg/Havel und Nauen, bevor die Kundgebung gegen 21.00 Uhr ordnungsgemäß aufgelöst wurde.
Der Friedhof selber bzw. die Gedenkstätte für die Opfer der beiden Weltkriege blieb der NPD und ihren Sympathisanten auch in diesem Jahr versperrt. Ein Kranz den zwei weibliche Abgesandte der Partei bereits am Tag zuvor niederlegten, wurde bereits beräumt.
Foto 1: NPD Kundgebung gegen 19.00 Uhr
Foto 2: Kleider machen eben doch keine Leute. “Don” Horlebeck in schwarzem Anzug
Foto 3: Auch sie wollten “Flagge” zeigen: Mitglieder des NPD Kreisverband Havel Nuthe
Foto 4: Am Rande Michél Müller (Mitte), Vorsitzender des NPD Kreisverband Havel — Nuthe,und Daniel Kuhn (rechts),Stellvertretender Vorsitzender der verbotenen Kameradschaft “Hauptvolk”