RANGSDORF Jugendliche in und um Rangsdorf haben ein neues Domizil. Am Sonnabend wurden die neuen Räume des Jugendklubs “Joker” im ehemaligen Amtsgebäude am Pramsdorfer Weg feierlich eröffnet. Bürgermeister Peter Gleich, Amtsdirektor Bernd Hohlstein und Gemeindevertreterin Heide Wolffgramm überreichten Geschenke. Und sie versprachen, die Jugendlichen auch in Zukunft nicht im Stich zu lassen.
“Joker”-Leiter Walter Staab erhofft sich von der zentralen Lage der neuen Räume eine bessere Kommunikation zwischen Jung und Alt. Da es nun drei Räume gibt statt des bisher einen sind neben täglicher offener Jugendarbeit auch Gruppenarbeit und Workshops möglich. Dafür konnte die Blankenfelder Kunst- und Musikschule Regenbogen gewonnen werden. Außerdem stellte sich die neu gegründete Regionale Arbeitsstelle für Ausländerfragen, Jugendarbeit und Schule Brandenburg e.V. (RAA Trebbin) vor.
Noch sehen die Jugendklub-Wände etwas kahl aus, findet Sylvia Muschinsky, aber die jungen Leute sollten sie sich selbst gestalten. Die Vorsitzende des Sozialausschusses des Gemeinderates ist froh, dass die Räume zwei Jahre nach Auszug des Amtes neue Nutzer haben. “Schon damals kam mir die Idee, hier den Jugendklub unterzubringen”, sagt Sylvia Muschinsky. “Zunächst mussten allerdings Fragen zu den Eigentumsverhältnissen geklärt werden”. Danach habe man Fördermittel beantragt. Ende 2001 wurde der neue “Joker” Thema im Gemeinderat. “In Rangsdorf haben wir leider immer noch das Problem KMS. Darum freut es mich, dass wir für den Jugendklub Geld aufbringen konnten”, so die Ausschussvorsitzende. Das Dach wurde neu gedeckt, Wände wurden versetzt, neue Toiletten gebaut. Hinter dem Haus kann man jetzt Fußball, Basketball oder Volleyball spielen. Allerdings müssen sich die Jugendlichen das Haus mit der Feuerwehr und der Schiedsstelle teilen.
An der offenen Jugendarbeit will Walter Staab festhalten. “Bei uns gibt es keine Gruppen- oder Konsumzwänge”, sagt der studierte Sozialpädagoge, “jeder kann kommen und gehen wann er will”. Seit fünf Jahren leitet er den “Joker” und setzt bei Problemen vor allem auf Kommunikation. “Ich sage nur den Rahmen. Den Rest machen die Jugendlichen”. Trotzdem gibt es feste Regeln: Nazis haben keinen Zutritt, Alkohol und Drogen sind verboten.
Das Konzept scheint anzukommen. “Ich finde klare Regeln gut”, meint der 16-jährige Marian Slodszyk. Er kommt, um die Langeweile zu vertreiben. “Was soll man hier auch anderes machen?”, fragt er. Auch Marco Matschewski ist regelmäßig hier, “zum Abhängen und Freunde treffen”. Dass der neue “Joker” partytauglich ist, erlebten Gäste abends beim Konzert der Rangsdorfer Band “Bauschaum”.