(MAZ, 26.03.) TREUENBRIETZEN Die Projektwoche gegen Rassismus hat Tradition und bringt bei
den Schülern immer wieder neue Ideen hervor. Seitdem das Treuenbrietzener
Gymnasium “Am Burgwall” den Titel “Schule ohne Rassismus, Schule mit
Courage” trägt, widmen sich Jungen und Mädchen der einzelnen Jahrgangsstufen
einmal jährlich während einer Projektwoche intensiv den Problemen von
Fremdenfeindlichkeit und Gewalt in verschiedener Weise.
“Wer wegschaut, macht mit”, “Was ist dein Anteil? Es gibt nur eine Erde”
oder “Deutschland, was ist das? Respekt, Weltoffenheit, Toleranz”, lauteten
einige der Themen, denen sich die Schülergruppen in diesem Jahr gestellt
hatten.
Philipp Markendorf sowie Robert Benedikt und weitere Mitschüler aus der
Klasse 10 b greifen diesmal zur Videokamera. Einen zirka 30 Minuten langen
Film wollen sie produzieren. Erzählen wird er die Geschichte eines Jungen,
der neu in eine Klasse kommt, dort gemobbt wird und daraufhin Halt und
Anerkennung in der rechten Szene sucht. Immer tiefer rutscht er dabei jedoch
in Probleme hinein, die schließlich für ihn zu einem schlimmen Ende führen.
Das von den Jungen gemeinsam mit ihren Mitschülerinnen Sabrina Bock und Anne
Grießmann verfasste Drehbuch dazu ist bereits fertig. Die Darsteller stehen
bereit. Wenn alles glatt läuft, könnte das Rohmaterial in zirka zwei Wochen
aufgenommen sein, hofft Philipp Markendorf. Doch danach beginnt die
eigentliche Arbeit, wissen die Jungfilmer aus Erfahrung. Denn für eine
Minute fertigen Film müssen sie fünf Minuten Arbeit investieren. Per
Videokamera aufgenommen und mit herkömmlichen Rekordern geschnitten, geht
dafür manch ein Wochenende drauf, an dem sich die beiden Filmemacher daheim
bei Philipp in Freienthal bei Brück voll in die Arbeit stürzen. Eine
digitale Kamera, die sich an einen Computer anschließen lässt und bei
Philipp bereits auf der Wunschliste steht, wird die Arbeit demnächst
vereinfachen.
Als Drehort für ihre Geschichte haben die Schüler den Klassenraum und das
Schulgebäude auserkoren. Die Akteure für den Kurzfilm sind die Mitschüler.
Jeder ist willkommen und kann sich einbringen.
Erfahrungen für die Produktion bringen Robert und Philipp mit. Nicht zum
ersten Mal haben die beiden Unterrichtsstoff in filmische Sequenzen
umgesetzt. Szenen aus Schillers “Die Räuber” und aus “Romeo und Julia” haben
sie für den Deutschunterricht bearbeitet. Auch eine Sportsendung entstand in
ihrer Regie.
Für die Schublade produzieren die Jungfilmer ihren neuesten Streifen jedoch
diesmal nicht. Vielmehr soll er künftigen Generationen von Schülern
vorgeführt werden, die mit der siebten Klasse neu an die Schule kommen und
so ein Beispiel der Projektarbeit gegen Rassismus kennen lernen können,
erzählt Philipp Markendorf. Der 15-Jährige möchte aus seinem heutigen Hobby
womöglich später einen Beruf machen und nach einem Studium Digitaldesigner
werden.