Zwei Jahre und vier Monate nach dem Angriff auf Mitglieder der Berliner Ska- und Reggaeband Mothers Pride findet am
11. Februar 2003,
12.30 Uhr,
im Amtsgericht Cottbus
(Vom-Stein-Str. 31, Saal 209)
das Verfahren gegen vier der mutmaßlichen Schläger wegen gefährlicher Körperverletzung statt.
Fünf Mitglieder der Band wurden in Cottbus am 19. November 2000 nach einem Konzert im Klub “E‑Werk” angegriffen. Der dunkelhäutige Bassist wurde unter anderem als
“Niggerschwein”, die Freundin eines Bandmitgliedes als “Niggerschlampe” beschimpft. Die Angreifer schlugen und traten dabei mehrfach auf ihre Opfer ein. Vier der Opfer
mussten sich mit teilweise schweren Prellungen in ambulante Behandlung begeben.
Der Verein Opferperspektive begrüßt, dass die Tat nun endlich vor Gericht verhandelt wird. Sprecher Kay Wendel bedauert gleichzeitig die lange Dauer des Verfahrens:
Diese “Wartezeit” lässt die Opfer über Jahre im Ungewissen. Sie bestärkt bei ihnen das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Den Tätern dagegen kann ihr Handeln fürs
erste folgenlos erscheinen. Zudem müssen wir annehmen, dass der große zeitliche Abstand zur Tat nicht dazu beiträgt, die rassistische Motivation des Angriffs in der
Verhandlung aufzuklären.
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Wir machen weiter wie bisher!
(Interview mit Mothers Pride, geführt nach dem Angriff; NHZ, Februar 2001)