Rund um den 25.11. – dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen – fanden auch im Raum Cottbus verschiedene Aktionen statt. So trafen sich am Sonntag Frauen im QuasiMono zu einem gemeinsamen Workshop unter dem Titel „Raus aus der Stille – Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“. Es wurde inhaltlich über verschiedene Formen von Gewalt diskutiert und die Machtfunktion, die Gewalt häufig als Ziel hat, thematisiert. Der Standpunkt, dass Gewalt keine objektiv beschreibbare Variable ist, sondern viel mehr die individuelle Empfindung einer Grenzüberschreitung, wurde diskutiert und vertreten.
Im Anschluss konnten die individuellen Erfahrungen der anwesenden Frauen durch kreatives Schreiben aufgearbeitet und mit stärkenden Sätzen veröffentlicht werden. So sagte die Teilnehmerin Anne Kalinske: „Die Erkenntnis, dass auch ich in vielen Situationen stark und kämpferisch handele, hat mir viel Kraft gegeben.“ Jennifer Weber vom Organisationskreis Frauenkollektiv ergänzte: „Frauen zu bestärken und einander zu empowern – das ist für uns das zentrale Element an diesem Tag. Wir wollen das Spiel Gewalt zu verschweigen nicht mitspielen und haben daher gezielt das Motto ‚Raus aus der Stille‘ gewählt, um zu zeigen, sobald wir Gewalt thematisieren und uns untereinander verbinden, kann ihr diese Wirkmächtigkeit genommen werden.“. Und gerade diese Thematisierung von Gewalt und die Solidarität der Frauen stand bei den Teilnehmerinnen im Vordergrund und so wurden die Ergebnisse und Heldinnen-Sätze der Frauen verschriftlicht und in die Öffentlichkeit getragen. Sätze wie „Ich bin stark, weil ich für mich gekämpft habe und gesagt habe: ‚Ich will das nicht‘.“ oder auch „Ich bin eine Heldin, weil ich mir meine Würde zurück geholt habe.“ wurden gemeinschaftlich auf große Plakatpappen geschrieben und somit sichtbar gemacht. „Wir betrachten den Workshop als sehr gelungen und bekamen von einigen Teilnehmerinnen, die Rückmeldung, Denkprozesse noch einmal von einer neuen Perspektive angestoßen zu haben und gestärkt aus unserer Veranstaltung raus zu gehen.“ sagte Jennifer Weber vom Frauenkollektiv abschließend.
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