Die Freilassung des Untersuchungsgefangenen Oliver Oe. haben am gestrigen
Nachmittag etwa 45 rechte Demonstranten vor der Brandenburger
Justizvollzugsanstalt gefordert. Wie Matthias Tänzer, der Einsatzleiter des
Polizeieinsatzes, sagte, stammten die Demonstranten aus dem Umfeld der
inzwischen verbotenen rechtsradikalen Kameradschaft Thor. Etwa 70 Polizisten
waren im Einsatz. Zu Ausschreitungen kam es nicht.
Die Demonstration war am Freitag ordnungsgemäß angemeldet worden. Wie Tänzer
sagte, seien etwa 100 Demonstranten avisiert worden, die Veranstaltung
selbst sei “weitgehend gesittet” abgelaufen.
Die Rechten seien vornehmlich aus Berlin und Potsdam angereist. Unter ihnen
war eine ganze Reihe “einschlägig bekannter Aktivisten”, so Tänzer weiter.
Auf Spruchbändern forderten sie “Freiheit für Oli”. In Sprechchören
unterstellten sie dem Staat “Gesinnungsjustiz”. Dem Vernehmen nach sitzt
Oliver Oe. wegen des Verdachts der Beteiligung am Überfall von
Rechtsextremisten in der Silvesternacht 2002 auf das linke Berliner
Kulturzentrum “Chamäleon” in Brandenburg in Untersuchungshaft. Nach der
Versammlung am Panzer vor der JVA trollten sich die Demonstranten in
kleineren Gruppen in Richtung Straßenbahn-Haltestelle in der Magdeburger
Straße. “Wir begleiten sie bis zum Bahnhof und setzen sie dann wieder in den
Zug”, hatte Matthias Tänzer angekündigt.