(Tagesspiegel) Potsdam — Die Polizei hat zwei Gewalttäter aus der rechten Szene wegen gefährlicher Körperverletzung verhaftet. Ein 19- Jähriger und eine 27-Jährige sollen bereits am Dienstagabend in Potsdam einen 20-Jährigen aus der linken Szene offenbar wegen eines T‑Shirts bedroht und mit Faustschlägen ins Gesicht verletzt haben, teilte ein Polizeisprecher am Freitag mit. Anschließend hätten sie sein T‑Shirt entwendet und verbrannt. Die Polizei erfuhr nach eigenen Angaben erst am Mittwochabend von der Tat. Durch die Ermittlungen der Sonderkommission „Potsdam“ hätten die beiden Tatverdächtigen schnell ermittelt werden können.
Rechte verprügeln Linken wegen T‑Shirts in Potsdam: 18. Haftbefehl
(Welt) Potsdam — In Potsdam ist es erneut zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen linken und rechten Jugendlichen gekommen. Je ein Haftbefehl sei gegen einen 19 Jahre alten Mann und eine 27 Jahre alte Frau erlassen worden, berichteten Staatsanwaltschaft und Polizei gestern. Der Mann und eine Frau der rechten Szene sollen einen 20 Jahre alten Linken verprügelt haben, weil der ein T‑Shirt mit der Aufschrift “Hamburg Skapunk” trug. Die Zahl der Haftbefehle wegen brutaler Streitigkeiten in der Stadt summiert sich damit auf 18.
Der Mann sitze wegen gefährlicher Körperverletzung in U‑Haft. Der Haftbefehl gegen die Frau wurde laut Staatsanwaltschaft gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Das 20jährige Opfer soll bereits in der Nacht zum Mittwoch mit einer Begleiterin in der Nähe eines Sportplatzes in Potsdam unterwegs gewesen sein. Er gab an, von dem 19jährigen und dessen Begleiterin wegen des T‑Shirt-Aufdrucks “Hamburg Skapunk” angesprochen worden zu sein. Dann habe ihm die Frau plötzlich die Brille abgenommen. Anschließend habe der 19jährige mit den Fäusten auf den 20jährigen eingeschlagen. Zuletzt hätten die beiden ihrem Opfer das T‑Shirt abgenommen und verbrannt, so die Polizei.
Die Soko “Potsdam”, die nach Auseinandersetzungen zwischen den politisch verfeindeten rechts- und linksorientierten Gruppen gegründet worden war, habe beide festgenommen. Sie seien der Polizei bereits wegen rechtsgerichteter Straftaten bekannt. Die Polizei hatte Anfang Juli die Soko gegründet. Ziel der elf Kriminalisten ist es, die wechselseitigen Gewaltstraftaten aufzuklären und eine weitere Eskalation zu verhindern. Zusätzlich werden 30 Polizisten auf Streife geschickt.
Anfang Juli hatten 15 Rechtsgerichtete zwei 24 und 25 Jahre alte Opfer aus der linken Szene überfallen und krankenhausreif geprügelt. Die Gruppe soll per Notbremse eine Straßenbahn angehalten haben und dann über ihre Opfer hergefallen sein. Dabei handelte es sich nach Einschätzung der Polizei um eine Racheaktion. Mitte Juni hatten Jugendliche der linken Szene einen rechtsgerichteten Mann überfallen.
Haftbefehle nach rechtsextremem Überfall
(MAZ) Potsdam — Ein junger Mann wurde am Dienstagabend bei einer Schlägerei im Potsdamer Stadtteil Waldstadt II verletzt. Nach Angaben des 20-Jährigen aus Potsdam wurde er gegen 23 Uhr in der Nähe des Sportplatzes von einem jungen Mann und dessen Begleiterin wegen seines T‑Shirts mit der Aufschrift “Hamburg Skapunk” und seiner Haare angesprochen. Plötzlich nahm ihm die junge Frau die Brille weg, und ihr Begleiter schlug mit der Faust auf ihn ein. Beide Personen waren dem äußeren Erscheinungsbild nach der rechten Szene zuzuordnen. Anschließend zwang man ihn zur Herausgabe seines T‑Shirts, das von der jungen Frau verbrannt wurde.
Durch die im Polizeipräsidium Potsdam unter Leitung des Staatsschutzkommissariats tätige Sonderkommission “Potsdam” konnten ein 19-Jähriger und eine 27-Jährige aus Potsdam als Tatverdächtige ermittelt werden. Beide sind der Polizei bereits aus rechtsgerichteten Straftaten bekannt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Potsdam wurde am Donnerstag durch das Amtsgericht Potsdam gegen den 19-jährigen Haupttäter Haftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung und Raubes erlassen und verkündet. Er wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingewiesen. Am Freitag wurde die 27-jährige Frau vorläufig festgenommen. Das Amtsgericht Potsdam erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl, der gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt wurde.
Der amtierende Polizeipräsident Arne Feuring unterstrich, dass sich das Einsatzkonzept der Potsdamer Polizei bewährt hat und auch künftig alles getan wird, um eine weitere Eskalation in Potsdam zu verhindern. “Sollte es im Einzelfall dennoch zu Gewaltstraftaten kommen, so werden wir diese schnell aufklären und die Täter ihrer gerechten Strafe zuführen”, so Feuring.