Am 14.07.2005 wurde die neonazistische Kameradschaft ANSDAPO
verboten. Bei 19 Hausdurchsuchungen wurde umfangreiches
Propagandamaterial, Waffen, Computer und Unterlagen beschlagnahmt.
Seit Jahren arbeiten alternative Jugendliche und Jugendgruppen im
Netzwerk des DJB e.V. gegen Rechtsextremismus und Rassismus. Auf die
Aktivitäten der ANSDAPO wird seit Jahren hingewiesen. Insbesondere
sorgten Mitglieder dieser Neonazikameradschaft seit den 90er Jahren
durch Tötungsdelikte, brutale Körperverletzungen und Propagandadelikte
für Aufsehen. Sie organisierten rechtsextremistische Konzerte und
pflegen einen freundschaftlichen Umgang mit der als Kriminellen
Vereinigung verbotenen Neonazi-Band Landser. Die Öffentlichkeit und die
Polizei haben sich lange Jahre bei der Verfolgung und Aufklärung
zurückgehalten. Das Verbot und die Durchsuchungen sind nun nur
folgerichtig.
Dass der Sohn der DVU-Landtagsfraktionschefin Liane Hesselbarth, Heiko
Hesselbarth führendes Mitglied dieser Neonazi-Kameradschaft ist, zeigt
die enge Verbindung zwischen der rechtsextremen Stammtischpartei DVU
und militanten Rechtsextremisten. Bei einer der letzten Aktionen der
ANSDAPO drangen diese in das alternative Jugendprojekt “Horte” unter
Trägerschaft des Alternativen Jugendprojekt (AJP) 1260 e.V. in
Strausberg ein und schlugen den Vereinsvorsitzenden. Anschließend
versuchte Heiko Hesselbarth die Veröffentlichung dieses Vorfalls und
seine Bezeichnung als Rechsextremisten durch das DJB e.V. durch eine
Unterlassungserklärung zu verhindern.
Solche Aktivitäten gingen immer wieder einher mit diffamierenden
Anfragen gegen das “Horte” durch die DVU-Fraktion im Brandenburger
Landtag. Diese erfüllten oft den Tatbestand der Verleumdung.
Die Fraktionsvorsitzende Liane Hesselbarth unterstützt so die
neonazistischen Umtriebe ihres Sohnes. Nicht nur liefert sie die
inhaltliche Munition für die militanten Aktivitäten ihres Sohnes. Es
ist auch zu vermuten, dass sie Strukturen dieser neonazistischen
Kameradschaft in ihrem Wohnhaus schützt.
Die DVU-Fraktionsvorsitzende muss sofort zurückgetreten und ihr Mandat
niederlegen.
Eine strafrechtliche Aufklärung inwieweit Beihilfe und Unterstützung
der ANSDAPO durch Liane Hesselbarth gegeben sind, ist notwendig.
Den alternativen Jugendlichen und den Betreibern des Horte aus
Strausberg, die immer wieder auf die Aktivitäten der ANSDAPO
hingewiesen haben, ist zu danken. Die Unterstützung einer alternativen
Jugendkultur muss Zielstellung von Gesellschaft und Politik sein. Nur
so kann neonazistischen Aktivitäten erfolgreich und vor Ort begegnet
werden.