Fürstenwalde (MOZ) Im Polizeibericht ist es eine Auseinandersetzung
zwischen zwei Jugendgruppen, die Geschädigten reden von gezielten
Angriffen rechtsgerichteter Täter auf alternative Jugendliche.
Übereinstimmung besteht immerhin darin, dass zwei Jugendliche mit
erheblichen Gesichtsverletzungen ins Krankenhaus gebracht werden mussten.
Der Angriff in der Nacht zu Sonntag habe eine neue Qualität erreicht,
“die wir im Jahr 2005 in Fürstenwalde nicht mehr für möglich gehalten
hätten”, sagt Michael Grabo, der in der Jugendbasis alpha 1 arbeitet, am
Montag der MOZ. Jugendliche mussten aufgrund ihrer Verletzungen ins
Krankenhaus eingeliefert werden, einem Opfer wurde bis zur
Bewusstlosigkeit auf den Kopf getreten. Die Jugendlichen wurde mit
gefährlichen Gegenständen attackiert. Grabo hatte sich mit den
Angegriffenen unterhalten, Gedächtnisprotokolle angefertigt.
Laut Polizeibericht sei es schon am Nachmittag zu Streitigkeiten
zwischen den Jugendlichen gekommen. “Kurz vor Mitternacht eskalierte der
Streit dann, es kam zu einem Angriff”, heißt es im Polizeibericht. Als
die Polizei — insgesamt sieben Beamte darunter eine Hundeführerein — am
Tatort im Stadtpark eintraf fanden sie drei verletzte Jugendliche (16,
18 und 19 Jahre alt). “Die drei hatten zum Teil erhebliche
Gesichtsverletzungen”, so der Polizeibericht.
Die Polizei nahm die Fahndung auf und stellte in der Parkstraße einen
24-Jährigen mit 1,43 Promille Alkohol im Blut fest, gegen 2 Uhr noch
einen weiteren, 21-jährigen Tatverdächtigen mit 1,52 Promille. Beide
wurden vorläufig festgenommen. Der jüngere der beiden Tatverdächtigen
gab sich geständig. Weitere Tatverdächtige wurden im Laufe der Nacht
ermittelt. Die Festgenommenen wurden inzwischen entlassen.
Aus den Gedächtnisprotokollen von zwei Angegriffenen lässt sich bei den
Tätern ein rechtsextremer Hintergrund ableiten. Schon am Nachmittag
waren die Jugendlichen aneinandergeraten. Die späteren Täter riefen
mehrmals “Sieg heil!”, zeigten den Hitlergruß. Sie pöbelten und drohten
“Zecken, wir töten euch” und “Ihr roten Schweine”.
Kurz vor Mitternacht schlugen die verbalen in handgreifliche Angriffe
um. Zirka zehn Personen seien gekommen, so die Erinnerung eines
Verletzten. Ohne Vorwarnung sei er angegriffen, geschlagen und getreten
worden. “Ich lag auf dem Boden auf dem Bauch, da trat mir einer auf den
Kopf und schrie ‚Ihr werdet nie wieder das Maul aufmachen! Als ich kurz
hochschaute, trat mir ein Typ voll mit der Stahlkappe gegen mein Auge”,
heißt es in dem Gedächtnisprotokoll. Außerdem sei ihm mit Flaschen auf
den Kopf geschlagen worden. Ein anderer erinnert sich, dass ein
Angreifer beim Weggehen rief: “Das ist unser Land, verpisst euch von hier.”
Laut Polizeiangaben dauern die Ermittlungen zum genauen Tathergang noch an.
Dienstag, 21. Juni 2005 (08:24)
Schlägerei zwischen Jugendgruppen
(MAZ) Fürstenwalde (Oder-Spree) In der Nacht zum Sonntag wurde der Polizei gegen Mitternacht eine
Schlägerei im Fürstenwalder Stadtpark gemeldet. Nach ersten
Informationen handelte es sich dabei um eine Auseinandersetzung zwischen
zwei Jugendgruppen mit mehreren Personen. Insgesamt sieben Polizeibeamte
(darunter eine Hundeführerin mit Schutzhund) fuhren umgehend in den
Stadtpark. Dort fanden die Polizisten zunächst drei verletzte junge
Männer (16, 18 und 19 Jahre alt). Die drei hatten zum Teil erhebliche
Gesichtsverletzungen, zwei von ihnen mussten sich in stationäre
Behandlung begeben, sie konnten den Beamten jedoch den Hergang schildern.
Bereits in den Nachmittagsstunden war es zu einem Streit zwischen den
Jugendlichen gekommen. Kurz vor Mitternacht eskalierte der Streit dann.
Einer der Angegriffenen konnte schließlich flüchten und informierte die
Polizei, daraufhin flohen die Angreifer.
Die Polizisten fahndeten sofort nach den flüchtigen Angreifern. Wenige
Minuten später wurde ein 24-Jähriger in der Parkstraße gestellt. Ein
Alkoholtest ergab einen Wert von 1,43 Promille, der Mann wurde vorläufig
festgenommen und zur Wache gebracht. Durch weitere Ermittlungen konnte
gegen 2 Uhr ein zweiter Tatverdächtiger (21 Jahre alt) vorläufig
festgenommen werden, bei ihm wurde ein Atemalkoholwert von 1,52 Promille
festgestellt.
In einer späteren Vernehmung räumte der 21-Jährige ein, dass er den
18-Jährigen angegriffen und geschlagen hatte. Der zweite Tatverdächtige
machte keine Angaben zu dem Vorfall. Da nach den ersten Vernehmungen und
Ermittlungen die Haftgründe weggefallen waren, mussten die beiden
festgenommenen jungen Männer wieder entlassen werden. Die Ermittlungen
dauern derzeit noch an.