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Rechte Kult-Marke verboten

(BM, M. Lukasche­witsch) Neu­rup­pin — Die Bran­den­burg­er Jus­tiz hat die Beschlagnahme von Klei­dung mit
dem Runen-Logo “Thor Steinar” ver­fügt. Jedem, der öffentlich ein
Klei­dungsstück dieser Marke trägt, dro­ht nun ein Strafver­fahren wegen des
Ver­wen­dens von Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen. Die
Staat­san­waltschaft Neu­rup­pin hält die Schriftzüge und das Marken­l­o­go der
Fir­ma Medi­a­tex, die das Label von Zeesen (Dahme-Spree­wald) aus vertreibt,
für straf­bar und hat das sofor­tige Aus für Klei­dungsstücke mit diesem
Zeichen verfügt. 

Die Mach­er des Labels um Geschäfts­führer Uwe Meusel vertreiben auf den
ersten Blick funk­tionelle Freizeitk­lei­dung, die sich in Schnitt und
Far­bge­bung nicht son­der­lich von anderen Marken unter­schei­det. In der rechten
Szene hat sich die Marke “Thor Steinar” jedoch fast unbe­merkt zum Kult
entwick­elt. Jack­en und Pullover des Labels sind mit rune­nar­ti­gen Emblemen
verziert, die Ver­wandtschaft zu ver­boten­er nation­al­sozial­is­tis­ch­er Symbolik
wird kaum verschleiert. 

Allein schon der Name, so die Polizei in einem inter­nen Bericht, sei eine
unver­hoh­lene Anspielung auf den ehe­ma­li­gen SS-Gen­er­al Stein­er. Anstoß nehmen
die Ermit­tler aber vor allem am Fir­men­l­o­go mit ein­er sogenannten
“waagerecht­en Wolf­san­gel” und ein­er “Tyar-Rune”. Bei­des seien Sym­bole, so
Ober­staat­san­wältin Loli­ta Lodenkäm­per, die von SS-Divi­sionsver­bän­den während
der Nazi-Zeit als Abze­ichen auf Uni­for­men getra­gen wur­den. Die Tyar-Rune
tru­gen überdies die Absol­ven­ten der SA-Reichs­führerschulen an den Ärmeln
ihrer Uni­for­men. “Bei­des sind strafrechtlich rel­e­vante Zeichen”, so die
Staat­san­wältin. Neben Hak­enkreuz und Sig-Rune — eben­falls ver­boten — sei die
in der Thor-Steinar-Marke ver­wen­dete Wolf­san­gel das bekan­nteste Sym­bol des
Nationalsozialismus. 

Der Anwalt der Tex­til­fir­ma kündigte gegen den Gerichts­beschluß Rechtsmittel
an. Der Fir­ma entste­he “ein exis­ten­zge­fährden­der Schaden”. Ein neues Logo
werde entwickelt. 

Wie streng gegen Ver­stöße vorge­gan­gen wird, zeigt ein Fall vom September:
Ein 23jähriger Pren­zlauer wurde zu ein­er Geld­strafe verurteilt, weil er eine
Jacke der Marke getra­gen hat­te und angezeigt wurde.

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