Angermünde (os) Mit Hakenkreuzen und rechten Parolen wurde am vergangenen Wochenende die Gesamtschule “Ehm Welk” in Angermünde beschmiert. In der Nacht von Sonnabend zu Sonntag hatte der Wachschutz die großflächigen Symbole und “Heil-Hitler”-Schriftzüge entdeckt und die Polizei alarmiert.
Die Täter waren mit Bauschaum vorgegangen und besprühten damit vor allem die Türen des Schulgebäudes. Außerdem verklebten sie auf gleiche Weise absichtlich die Schlösser des Hauses. Auch an einem in der Nähe parkenden Pkw von Anwohnern wurden Beschädigungen festgestellt. Die Polizei nahm noch in der Nacht die Ermittlungen wegen Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole auf. Nach Angaben von Polizeisprecher Burkhard Heise laufen die Untersuchungen des Kommissariats für besondere Delikte auf Hochtouren. Ein
Tatverdächtiger steht noch nicht fest. “Der Hauptansatz ist wahrscheinlich im Schulbereich zu suchen”, so Burkhard Heise. “Es könnte sich durchaus um einen Racheakt oder ähnliches handeln.” Das vermutet auch Schulleiter Frank Bretsch, der noch in der Nacht gemeinsam mit dem Hausmeister versuchte, die Türen zu reinigen. “Ich denke, dass es sich bei den üblen Schmierereien um eine Reaktion auf schulinterne
Festlegungen und Gesetzlichkeiten handelt, die alles, was mit rechts- oder linksextremen Einstellungen zu tun hat, unterbinden sollen.” So sei beispielsweise das Tragen von Armeekleidung und Springerstiefeln generell verboten. In diesem Jahr habe es noch keine Auseinandersetzungen
diesbezüglich gegeben. Der Vorfall wurde bereits unter den Lehrern ausgewertet. “Wir werden von unserem Weg, dass Politik außer im Fach politische Bildung, nichts in der
Schule zu suchen hat, nicht abgehen”, so Frank Bretsch. Auch mit den Schülern wolle man bei Bedarf sprechen.
In der Nacht von Montag zu Dienstag tauchten in der Seelenbinderstraße in Angermünde an einer Hauswand ebenfalls zwei mit Kreide angebrachte Hakenkreuze auf. Ob ein Zusammenhang zwischen beiden Straftaten besteht, kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht gesagt werden. Die Polizei bittet eventuelle Zeugen, sich auf der Angermünder Wache zu melden.