Kreis informiert am 2. November Amtsdirektoren und Bürgermeister
(MAZ, Andreas Vogel) NEURUPPIN Mit einer Fachtagung für Bürgermeister und Amtsdirektoren reagiert der
Landkreis auf die zunehmende Akzeptanz von rechtem Gedankengut im Kreis.
“Wir wollen die politischen Entscheidungsträger mit den neuen
Erscheinungsformen und Strategien der Rechtsextremen sowie auf die
Auswirkungen auf die Kommunalpolitik vertraut machen”, sagte gestern
Roswitha Rathfelder vom Jugendamt des Kreises. Die Kommunalpolitiker hätten
große Verantwortung und müssten das geforderte zivile Engagement vorleben.
Erst wenn es dieses Grundverständnis gebe, könnten auch begleitende
Programme gegen rechtes Gedankengut greifen.
Schirmherr der Tagung, die am 2. November um 9 Uhr in Neuruppin beginnt, ist
Landrat Christian Gilde. Rathfelder freut sich darüber, dass ebenfalls der
SPD-Bundestagsabgeordnete Ernst Bahr sowie Gerrit Große,
PDS-Landtagsabgeordnete, ihr Kommen zugesagt haben. Neben Michael Kohlstruck
vom Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin und Minette von
Krosigk, Vorstandsmitglied des landesweiten Aktionsbündnisses gegen
Rechtsextremismus, wird zudem mit besonderer Spannung der Wolgaster
Bürgermeister Jürgen Kanehl erwartet. “Wolgast hat bereits ein Konzept gegen
Rechtsextremismus, an dem man vielleicht anknüpfen kann”, so Rathfelder.
Außerdem hofft der Kreis, dass es auch beim Erfahrungsaustausch der
Amtsdirektoren und Bürgermeister neue Ideen gibt.
Bei der Landtagswahl am 19. September war die rechtsextreme DVU im Altkreis
Neuruppin mit 5,7 Prozent auf mehr Stimmen als die Bündnisgrünen (4,2) und
die FDP (3,4) gekommen. Den größten Zulauf hatte die DVU dabei in Walsleben
mit neun Prozent, den geringsten in Rüthnick mit 3,8 Prozent.