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Rechtsextreme Anschläge gegen Pfeffer und SalZ e. V. in Angermünde

In den let­zten zwei Nächt­en (18./19.12.2002) haben bish­er Unbekan­nte das Büro des Vere­ins Pfef­fer und SalZ e. V. in Anger­münde und das Auto eines engagierten Mitar­beit­ers mit recht­sex­tremen und anti­semi­tis­chen Parolen beschmiert. Auf die Küh­ler­haube des PKW wurde dabei ein Davidsstern und das Wort “Jude” mit schwarz­er Farbe geschmiert. An bei­den Orten hin­ter­ließen die Täter mit Com­put­er geschriebene Zettel auf denen stand: “Wir kriegen euch alle! Autonomer Wider­stand Angermünde.” 

Diese bei­de Anschläge sind nur der vor­läu­fige Höhep­unkt ein­er ganzen Kam­pagne gegen den antifaschis­tisch und in der Flüchtlingsar­beit engagierten Vere­in. Bere­its Anfang des Jahres erschien eine vom NPD-Bun­desvor­standsmit­glied Frank Schw­erdt her­aus­gegebene Anti-Antifab­roschüre, in der Mit­glieder und Aktiv­itäten des Vere­in denun­ziert und ver­leumdet wor­den. Im Ver­lauf des Jahres erschienen Kad­er des Märkischen Heimatschutzes bei nahezu jed­er Ver­anstal­tung und Aktion des Vere­ins, so beim Aktion­stag mit Broth­ers Keep­ers in Pren­zlau, bei Ausstel­lungseröff­nun­gen, Gutscheinum­tauschak­tio­nen und Konz­erten. Beim let­zten Konz­ert blamierten sich die Kam­er­aden vor rund 150 Gästen mit ein­er 2- Minuten Sitzblockade. 

Seit etwa zwei Monat­en konzen­tri­eren sich die Aktiv­itäten der recht­sex­tremen Szene auf das Büro des Vere­ins in Anger­münde. Regelmäßig beobacht­en Nazis aus Anger­münde und Eber­swalde von Autos aus das Büro und ver­suchen die anwe­senden Jugendlichen zu fotografieren. Zum Teil wur­den sie mit Autos durch die ganze Stadt ver­fol­gt. In der Nacht zum 28.10.2002 wurde ein großer Feld­stein durch das Fen­ster des Büros geschleud­ert und ver­fehlte dabei den Kopf eines anwe­senden Vere­ins­mit­gliedes nur um Zen­time­ter. In der Nacht vom 2.- 3.12. 2002 wur­den sieben Farbbeu­tel an die Fen­ster des Büros gewor­fen und beträchtlich­er Schaden an der Fas­sade angerichtet. Daraufhin hat der Ver­mi­eter eine Kündi­gung gegenüber dem Vere­in ausgesprochen. 

Der Polizei wur­den alle diese Straftat­en angezeigt, ohne das es weit­ere Ermit­tlun­gen gab. Anwe­sende, Betrof­fene oder Ver­ant­wortliche des Vere­ins wur­den bish­er nicht befragt. Die Lokalen Medi­en haben bis heute keine Infor­ma­tio­nen über die Vor­fälle bekanntgegeben. 

Die Häu­fung recht­sex­tremer Aktiv­itäten gegenüber dem Vere­in Pfef­fer und SalZ e. V. ist sicher­lich Aus­druck der Wut über viele erfol­gre­iche Pro­jek­te und Aktiv­itäten des Vere­ins in diesem Jahr. Konz­erte, anti­ras­sis­tis­che Aktion­stage, Pro­jek­te mit Flüchtlin­gen und die inter­na­tionalen Aus­tausch­pro­jek­te wie die deutsch- pol­nis­che Som­mer­tour haben immer mehr junge Leute in Anger­münde und darüber hin­aus erre­icht und einen Beitrag zur Verän­derung des gesellschaftlichen Kli­mas geleis­tet. Dage­gen richtet sich der jet­zt zunehmend mil­i­tante Recht­sex­trem­is­mus in der Region. 

Pfef­fer & SalZ e.V.

19.12.2002

(Kon­takt: 0172/3940583)

www.pfefferundsalz-ev.de.vu

pfefferundsalz-ev@gmx.net

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