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Rechtsextreme folterten Schüler in Schwedt

Im Nor­dosten Bran­den­burgs haben recht­sex­treme Jugendliche einen Schüler aus
der linken Szene stun­den­lang gefoltert. Die Täter wur­den gefasst. Gegen sie
wurde Haft­be­fehl erlassen, die Staat­san­waltschaft will bald Anklage erheben.

 

FRANKFURT A. M., 29. Juli. Ein 16-Jähriger ist in der brandenburgischen
Stadt Schwedt von drei Recht­sex­trem­is­ten als “Zecke” beschimpft und brutal
mis­shan­delt wor­den. Als “Zeck­en” beze­ich­nen die Ultra­recht­en linke
Jugendliche.

 

Nach Angaben der Staat­san­waltschaft Frank­furt (Oder) trak­tierten die Täter
ihr Opfer dreiein­halb Stun­den lang auf einem Spielplatz und bedro­ht­en es mit
dem Tode. Sie trat­en dem Schüler min­destens zehn­mal ins Gesicht, schlugen
seinen Kopf mehrfach auf eine Holzbank, drück­ten sein Gesicht unter Wasser,
hoben ihn in die Luft und ließen ihn fall­en. Das Opfer kam ohne
lebens­bedrohliche Ver­let­zun­gen davon.

 

Bevor die Täter den Schüler gehen ließen, warn­ten sie ihn davor, zur Polizei
zu gehen, und dro­ht­en: “Wir schick­en die Kam­er­aden vor­bei.” Das Opfer ging
den­noch zur Polizei, die die Täter stellte. Der Vor­fall ereignete sich schon
am 20. Juli, wurde aber erst jet­zt bekan­nt gegeben. Einen Zusam­men­hang mit
dem his­torischen Datum des Atten­tats auf Hitler sehen die Ermit­tler nicht.

 

Nach Angaben des Staat­san­walts Michael Neff waren alle drei Täter, zwei
16-Jährige und ein 19-Jähriger, der Jus­tiz bere­its bekan­nt. Der 19-jährige
Haupt­täter sei erst kür­zlich wegen Hak­enkreuz-Schmier­ereien ver­warnt worden.
Zwei der Recht­sex­trem­is­ten sitzen in Haft.

 

Bei einem 16-Jähri­gen, der geständig war, wurde die Haft unter Auflagen
außer Vol­lzug geset­zt. Er darf nicht mehr nach 22 Uhr aus dem Haus gehen und
keinen Kon­takt zu den Mit­tätern aufnehmen.

 

Um das Opfer bemühen sich Helfer des Vere­ins Opfer­per­spek­tive und des
Mobilen Beratung­steams Bran­den­burg. Die linke Szene in Schwedt berichtet,
dass sich seit Jahres­be­ginn die Über­fälle Recht­sex­tremer gegen
Ander­s­denk­ende häuften. Die Gewalt­tat­en richteten sich gegen das
“alter­na­tive Spek­trum” von Skate­board­ern, Hiphop­pern und “gegen Leute, die
weit­ere Hosen tra­gen und sich die Haare fär­ben”, beobachtet die
Jugen­dini­tia­tive Pukk (“Poli­tik und kri­tis­che Kultur”).

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