(siehe auch turnitdown.de) Die rechtsextreme Szene in Südbrandenburg lädt überregional zu einem
Fußballturnier und anschließendem Konzert nach Cottbus ein.
Am Samstag, 4.September 2004, soll der Sänger der erst kürzlich aufgelösten
Band Kategorie C (KC), die österreichische Band Tollschock sowie die
Senftenberger Band Outlaw auf einem als Geburtstagsfeier deklarierten
Konzert auftreten. Für dieses Konzert wird seit einigen Tagen im Internet
geworben.
Da die Band Kategorie C erst vor einigen Tagen ihr Auflösung bekannt
gegeben hat, ist es möglich, dass es sich hierbei um ein Abschiedskonzert
handelt.
Konzerte der Band Kategorie C waren regelmäßig Treffpunkte rechtsextremer
Hooligans und Neonazis.
Aus den uns vorliegenden Informationen geht hervor, dass es am Samstag
zunächst ein Fußballturnier geben wird und anschließend — an einem anderen
Ort in Cottbus — das Konzert.
Alle drei Bands treten regelmäßig für die extrem rechte und neonazistische
Szene bei Konzerten in Deutschland oder im benachbarten Ausland auf.
Dazu Hannes Ritter, Mitarbeiter des apabiz: „Da zumindest Kategorie C und
Tollschock in extrem rechten und neonazistischen Kreisen sehr beliebt sind,
ist mit mehreren Hundert Besuchern auf dem Konzert zu rechnen. Bei diesen
Anlässen kommt es regelmäßig zu Straftaten am Veranstaltungsort sowie in
der Umgebung. Wir fordern daher alle Cottbuser auf, in ihrer Stadt kein
Forum für Rechtsextremisten und Neonazis zuzulassen.“
Die Bands
Kategorie C stellt sich als unpolitische Hooligan-Band dar, verfügt aber
über personelle und strukturelle Kontakte bis in die offen neonazistische
Szene. So spielten KC am 31. März 2001 auf einer Party zum 20.Geburtstag
der Dortmunder Neonazi-Hooltruppe Borussenfront um Siegfried Borchardt. In
ähnlicher Gesellschaft befindet sich KC auch auf dem Sampler „Die Deutschen
kommen II“. Zu der indizierten Musiksammlung steuerten neben der
Hooligan-Band auch Gruppen wie Landser, Stahlgewitter und Nahkampf Songs bei.
Die Band Tollschock aus Vorarlberg in Österreich, die laut Eigenaussagen
dem in Deutschland verbotenen Blood and Honour-Netzwerk angehört, spielt
seit 1999 regelmäßig auf Konzerten in Deutschland und dem benachbartem Ausland.
Die Senftenberger Band Outlaw hat im vergangenen Jahr ihre Debüt-CD „Old
School of Hate“ herausgegeben. Die Band hat nur regionale Bedeutung und
gehört offensichtlich auch zur Fußballfan-Szene. Die Band wird im
Verfassungsschutz-Bericht des Landes Brandenburg 2003 erwähnt.