Die rechtspopulistische Partei „Pro Deutschland“ macht in Brandenburg mobil. Für die kommenden Wahlen erhoffen sich die Parteifunktionär_innen mindestens 3000 Unterschriften auf Brandenburgs Straßen sammeln zu können. Anfang dieser Woche waren die bereits in Oranienburg, am gestrigen Mittwoch hatten sie um 11 Uhr einen Stand in der Potsdamer Innenstadt aufgebaut, verteilten eine Partei-Zeitschrift und gaben sich bürger_innennah.
Kurze Zeit nach Beginn war nicht nur ein größeres Polizeiaufgebot, sondern auch Antifaschist_innen und zivilcouragierte Bürger_innen vor Ort und zeigten „Pro Deutschland“ mit Transparenten und Sprechchören, dass Rechtspopulismus nicht bei allen positiven Anklang findet. Menschen, die sich von „Pro Deutschland“ hatten ansprechen lassen wurden über das Profil der Partei aufgeklärt.
Die fünf Männer von „Pro Deutschland“ reagierten gereizt auf die Szenerie, die offenbar Passant_innen davon abschreckte, am Stand stehenzubleiben. Mehrfach bemühten sie sich, Teilnehmer_innen der Gegenversammlung zu diskreditieren. Das ehemalige DVU-Mitglied Lars Seidensticker, beispielsweise, äußerte gegenüber einer Gegendemonstrantin, er würde sie gerne mit ihrem Nasenpiercing an einen Herd ketten. Mit Beschimpfungen, dem Abfilmen und ‑fotografieren zielten sie auf Einschüchterung.
Nach etwa drei Stunden verlorener Liebesmüh packten die Parteifunktionär_innen ihre Sachen zusammen und fuhren ab. Die Aktion brachte „Pro Deutschland“ neben einem kaputten Mikrophon, einem beschädigten Standtisch und Propaganda voll Buttermilch wohl nur wenige Unterschriften.
Doch der Spuk ist noch nicht vorbei: Für die nächsten drei Wochen hat sich „Pro Deutschland“ an gleicher Stelle in Potsdam angemeldet und auch in anderen Brandenburger Städten – wie heute in Henningsdorf — wollen die beschlipsten Rechtspopulist_innen um Sympathisant_innen werben.