(MOZ, 16.2.) Cottbus (dpa) Vier Monate nach der Misshandlung eines 16 Jahre alten
Schülers hat das Amtsgericht Cottbus zwei junge Männer aus der
rechtsgerichteten Szene wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Die
Kammer verhängte am Dienstag gegen einen 22-Jährigen eine Freiheitsstrafe
von einem Jahr ohne Bewährung. Ein 20 Jahre alter Angeklagter sei nach
Jugendstrafrecht verwarnt worden, sagte Amtsgerichtsdirektor Wolfgang
Rupieper. Er müsse zudem zwei Wochen in Jugendarrest, 100 Sozialstunden bis
Juni leisten und eine stationäre Alkoholentziehungstherapie machen. Beide
Angeklagten hatten die Vorwürfe bestritten.
Das Amtsgericht verurteilte bereits Anfang Januar einen 19 Jahre alten
Mittäter zu dreieinhalb Jahren Haft. In dieses Strafmaß wurden einschlägige
Vorstrafen einbezogen. Das Gericht befand die drei Männer für schuldig, im
vergangenen Oktober den Schüler am helllichten Tage neben der Cottbuser
Stadthalle geschlagen und getreten zu haben. Eine Gruppe von zehn Schülern
stand in der Nähe, ohne dem Opfer zu helfen. Der Vorfall löste in den
Schulen der Stadt lebhafte Diskussionen über Zivilcourage aus.