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Antifaschismus

Rechtsrockkonzert am 1. Mai in Biesenthal

Biesen­thal — Am 1. Mai hat es ein Recht­srock­konz­ert im von der NPD Barn­im-Uck­er­mark (BUM) genutzten ehe­ma­li­gen Stasigelände in Biesen­thal vor über 100 Nazis gegeben. Das geht aus einem Forum­sein­trag im inter­na­tionalen Nazi-Forum “thiazi.net” her­vor. Dabei sollen drei Recht­srock-Bands aufge­treten sein: “Star­garder Jungs”, “Täter­volk” und “Exzess”.

Aus dem Thread oder Diskus­sion­sstrang “Sol­i­dar­ität­sKonz­ert am 1. Mai” geht eben­falls her­vor, dass die Polizei vor Ort war und die Fahrzeuge der anreisenden Recht­sex­trem­is­ten kon­trol­liert hat. Dabei sollen auch Musikin­stru­mente beschlagnahmt wor­den sein. Das Konz­ert habe aber trotz­dem stattge­fun­den, heißt es in dem Forum­sein­trag weit­er, “Trotz all der Schikane schafften die Grün Weis­sen es doch nicht alle Instru­mente sich­er zu stellen und so war der Abend gesichert.”

In den Pressemit­teilun­gen des Schutzbere­ich­es Barn­im fand sich allerd­ings kein Hin­weis auf den Ein­satz in Biesen­thal. Die Sprecherin der Polizei des Schutzbere­ich­es Barn­im, Mar­ti­na Schaub, bestätigte jedoch gegenüber “gegenrede.info” Verkehrskon­trollen in Biesen­thal am 1. Mai nach­dem man Per­so­nen­zu­lauf auf das Objekt fest­gestellt habe. Sie bestätigt auch, dass im Zuge der Gefahren­ab­wehr Musikin­stru­mente beschlagnahmt wur­den. Ob es wirk­lich zu einem Konz­ert gekom­men sei, könne sie nicht sagen. Die Beamten hät­ten keine Musik wahrgenom­men. Während im Thread von 150 Anwe­senden geschrieben wird, spricht die Polizei von knapp über 100 Per­so­n­en, die das ehe­ma­lige Stasigelände betreten haben.

Das Recht­srock­konz­ert ist nach der Geburt­stags­feier der Kam­er­ad­schaft Märkisch Oder Barn­im (KMOB) am 21. März diesen Jahres, das zweite größere Tre­f­fen von Recht­sex­trem­is­ten auf dem ehe­ma­li­gen Stasigelände in Biesenthal.

Das Gelände, das früher von der Stasi und nach der Wende durch den Kreis Barn­im als Asyl­be­wer­ber­heim genutzt wurde, gilt schon seit let­ztem Früh­jahr als Opjekt recht­sex­trem­istis­ch­er Begier­den. Möglich­er Pächter oder zukün­ftiger Eigen­tümer wird nach jet­zigem Wis­sens­stand allerd­ings nicht die NPD sein. “Das Gelände ist von ein­er Dev­as­ta GmbH in Grün­dung gepachtet wor­den. Geschäfts­führer ist der ehe­ma­lige NPD-Kreis­chef von Barn­im-Uck­er­mark Mike Sandow”, so Biesen­thals Bürg­er­meis­ter André Stahl.

Um die Sor­gen und Äng­ste der Ein­wohn­er Biesen­thals zu vertreiben, hat­te sich die Dev­as­ta GmbH im let­zten Jahr in einem Flug­blatt an die Öffentlichkeit gewandt. Unter der Über­schrift “Ein offenes Wort zum ehe­ma­li­gen Asyl­be­wer­ber­heim in Biesen­thal” ver­suchte die ihren Namen nicht nen­nende “Geschäft­sleitung” zu vernebeln: “Zu keinem Zeit­punkt war oder ist die NPD Eigen­tümer, Mieter oder Pächter der Immo­bilie im Erich-Müh­sam-Weg und es fan­den auch keine ‚NPD-Ver­anstal­tun­gen’ statt. Entsprechend kann die NPD auch kein ‘Schu­lungszen­trum’ errichtet oder geplant haben.”

Unab­hängig davon, wie die Eigen­tumsver­hält­nisse wirk­lich sind, die NPD BUM kann das Grund­stück jed­erzeit nutzen und tut das auch, um den jun­gen Kam­er­aden, auf die sie ja im kom­menden Wahlkampf angewiesen ist, einen Platz zum Feiern zu bieten.

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