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Rechtsruck im Brandenburger Journalistenverband

Auf dem jüng­sten Ver­band­stag des Bran­den­burg­er Jour­nal­is­ten­ver­bands (DJV) wurde der Berlin­er Torsten Witt zum Vize-Lan­desvor­sitzen­den gewählt. Torsten Witt war in der ver­gan­genen Jahren in diversen recht­en bis recht­sex­tremen Grup­pierun­gen tätig. Er ver­trat u.a. den nation­alkon­ser­v­a­tiv­en Flügel der FDP, war „freier Mitar­beit­er“ der Jun­gen Frei­heit, war Funk­tionär des zeitweilig als recht­sex­trem eingestuften Bun­des Freier Bürg­er (BFB) und engagierte sich gegen den Bau des Holo­caust-Denkmals. Der DJV zählt im Land Bran­den­burg rund 1000 Mit­glieder. Die Beglei­tum­stände der Wahl von Torsten Witt wer­den als recht ungewöhn­lich beschrieben, es ist sog­ar von ein­er „feindlichen Über­nahme“ die Rede. 45 neue Mit­glieder sind erst kurz vor der Wahl dem Bran­den­burg­er Ableger des Deutschen Jour­nal­is­ten­ver­ban­des beige­treten. In den DJV-Vor­stand wur­den neben Witt auch seine Berlin­er Fir­men­part­ner Thomas Müller und Sören Patz gewählt, bei­de wie er geschäfts­führende Gesellschafter der Berlin­er Media Ver­lags- und Medi­en­pro­duk­tion­s­ge­sellschaft oHG (MKM). Alle 45 „neuen“ Bran­den­burg­er DJV-Mit­glieder kamen vom Ver­band Junger Jour­nal­is­ten (VJJ) aus Berlin, dessen früher­er Chef Witt war. Nach­dem die Hin­ter­gründe zu Witt und den Umstän­den der Wahl bekan­nt wur­den, kam es zu erhe­blich­er Empörung in den Rei­her der DJV-Basis. Der neue DJV-Lan­desvor­sitzende Bernd Mar­tin erk­lärte hinge­gen zu den Vor­wür­fen lap­i­dar: „Gegen das Holo­caust-Denkmal waren auch andere.“ Der frühere Vor­stand will nun über ein Mit­glieder­begehren einen außeror­dentlichen Ver­bad­stag und vorzeit­ige Neuwahlen erzwin­gen. Mehrere der Bran­den­burg­er Neu-Mit­glieder aus den Rei­hen des VJJ kehrten nach dem Bran­den­burg­er Wahlakt schnell in den Berlin­er Ver­band zurück und kan­di­dierten dort für Vor­stand­sposten. Hier kam es zu einem Eklat, als zahlre­iche Teil­nehmer den Gew­erkschaft­stag unter Protest ver­ließen, weil nach ihrem Empfind­en die Wahl auch hier unter dubiosen Umstän­den und möglicher­weise unrecht­mäßig zus­tande kam. Bere­its 1981 kam es zu ähn­lichen Auseinan­der­set­zun­gen. Der dama­lige Ehren­vor­sitzende des Bayrischen DJV, Franz Schön­hu­ber, sorgte durch die Veröf­fentlichung seines Buchs „Ich war dabei“ für Wirbel. Der Lan­desver­band hat­te den späteren Repub­likan­er-Chef aufge­fordert, den Ehren­vor­sitz abzugeben.

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