(MOZ, Andreas Wendt) Eisenhüttenstadt (MOZ) Hartz IV, Asylpolitik, Zuwanderung sowie Kriminalität
waren die Kernthemen einer Wahlkampfveranstaltung der
CDU-Landtagsabgeordneten Marina Maquardt, die sich den bayerischen
CSU-Innenminister Günther Beckstein ins Fürstenberger Gesellschaftshaus
eingeladen hatte.
Kein Bayer ohne ein zünftiges Bier. Als Egon Niemack vom Fürstenberger
Gesellschaftshaus am Donnerstagabend dem bayerischen Innenminister Günther
Beckstein ein Glas Wasser neben sein Mikrofon stellen wollte, unterbrach der
kurz seinen politischen Vortrag, sah dem Kneiper in die Augen und fragte mit
bayerischem Akzent: “Habn Sie net was andres für mich?” — Sekunden später
konnte Beckstein seine trockene Kehle mit Bier durchspülen.
Länger als eine Stunde erzählte der Innenminister über seinen Freistaat. Er
sprach von den handwerklichen Fehlern der Regierung, die durch Hartz I bis
III bislang keine Arbeitsplätze geschaffen, sondern sie weiter reduziert
hätten. Er erzählte von seiner nach wie vor bestehenden Angst vor der
EU-Osterweiterung, die den Wettbewerb um Arbeitsplätze nur noch verschärfe.
“Wir können in dieser Zeit nicht noch Arbeitskräfte aus der Dritten Welt
anwerben, sonst werden die Probleme nur noch verschärft.” Und er berichtete
darüber, wie er es als Innenminister in Bayern handhabt. Beispiel
Schulschwänzer. Das Thema, das die Landtagsabgeordnete und Gastgeberin
Marina Marquardt ihrem Gast zuspielte, griff der dankbar auf. In Bayern,
erzählte Beckstein nicht ohne Stolz, ist die Polizei tagsüber den
Schulschwänzern auf der Spur. Spielhallen, Einkaufszentren und Videotheken
werden durch die Polizisten abgefahren, Schulschwänzer in die Schule
gebracht und Eltern mit einem Bußgeld belegt. “Schließlich”, sagt Beckstein,
“handelt es sich um eine Verletzung der Schulpflicht.”