INFORIOT Als sehr reisefreudig erwies sich in den letzten Wochen der “Märkische Heimatschutz” (MHS), eine überregionale Kameradschaft, die in Nordost-Brandenburg aktiv ist. So beteiligte sich nach Angaben von Antifas eine Abordnung des MHS am Samstag (6.12.) an der Nazidemo in Berlin-Rudow. Der 24 Jahre alte, aus Eberswalde stammende MHS-Anführer, Gordon Reinholz, war zudem als Redner vorgesehen. An der Demo für die Einrichtung eines “nationalen Jugendzentrums” in Berlin nahmen schätzungsweise 120 Rechte teil, etwa 450 Antifas protestierten.
Schon am vorangegangenen Mittwoch fanden sechs MHSler nach einer Meldung auf Indymedia den Weg nach Berlin. Sie waren als Besucher bei einer Diskussionsveranstalt zum Thema “Demokratie und Polizei” im Kulturverein “Brücke 7” (in Berlin-Schöneweide). Die MHSler — wieder dabei: Reinholz — fotografierten linke Jugendliche und hielten vor dem Laden eine Kundgebung ab. Thema der Neonazis auch diesmal: die “Schaffung nationaler Freiräume”.
Auch aus dem November sind einige MHS-Aktivitäten bekannt. So wurde zusammen mit der “Berliner Alternative Südost” — die Ausrichter der Nazidemo am Samstag — der zweite Jahrestag der Gründung des MHS gefeiert. Aus “Volkstänzen” und dem Auftritt eines Liedermachers bestand das kulturelle Programm, dem insgesamt 120 Nazis beiwohnten. Am Vortag des so genannten Volkstrauertags war der MHS in Halbe (bei Königs Wusterhausen) vor Ort, mit dem Bus angereist und Trauerkränzen ausgerüstet. Am Halber Soldatenfriedhof führten etwa 600 Nazis aus dem gesamten Bundesgebiet ein “Heldengedenken” für die dort in den letzten Tagen des zweiten Weltkriegs umgekommenen Nazisoldaten durch.
Der nächste öffentliche Auftritt des MHS steht am Samstag, dem 13. Dezember an. An diesem Datum wollen Nazis eine “Doppel-Demo” in Cottbus und Hoyerswerda abhalten. Als Redner soll neben unter anderem Christian Worch auch Gordon Reinholz auftreten. Antifaschistische Proteste sind geplant.