Schweinrich — Weit über 1000 Bombodrom-Gegner haben gestern in Schweinrich
an der 84. Protestwanderung der Bürgerinitiative “Freie Heide” teilgenommen.
Das deute auf die zweitgrößte Beteiligung seit den Anfängen 1992 hin, sagte
der Vorsitzende Helmut Schönberg. Die Leute seien nach der Einreichung von
zwölf Klagen gegen die Wiederinbetriebnahme des Bombenabwurfplatzes “wach
geworden”.
Mecklenburg-Vorpommern bereitet derzeit eine zusätzliche eigene Klage gegen
den Luft-Boden-Schießplatz in der Kyritz-Ruppiner Heide vor. Brandenburgs
Landesregierung “akzeptiert” dagegen den Bescheid von Verteidigungsminister
Peter Struck (SPD). Struck hatte die Betriebsgenehmigung Anfang Juli
verkündet.
Die Wanderung soll auch daran erinnern, dass der damalige
Verteidigungsminister Volker Rühe (CDU) vor elf Jahren das
Truppenübungsplatzkonzept verkündet hatte, in dem sich die Bundeswehr auch
für die militärische Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide aussprach. In
Schweinrich hatten sich damals 5000 Menschen zusammengefunden. Seitdem
organisiert die “Freie Heide” den Protest Tausender. Am 14. September soll
die zweite “Grenzwanderung” für Aufmerksamkeit sorgen, die in diesem Jahr
von Zempow und Pfalzheim ausgeht.