In mehreren Brandenburger Städten, so in Potsdam, Rathenow und Premnitz, wurden zur Erinnerung an den vor 60 Jahren ermordeten Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), Ernst Thälmann, mehrere hundert
Plakate verklebt und an einer Rathenower Brücke ein Transparent angebracht.
Ernst Thälmann wurde in der Nacht vom 18.August 1944 im Konzentrationslager Buchenwald hinterrücks von den Nationalsozialisten erschossen und seine Leiche sofort im Krematorium verbrannt.
Bereits am 3.März 1933 wurde Thälmann verhaftet und in das
Untersuchungsgefängnis Berlin – Moabit gesperrt. 1935 wurde die Untersuchungshaft aufgehoben, ein Hochverratsprozess, vermutlich wegen des zu erwartenden „geringen“ Strafmaßes (15 Jahre), fallen gelassen und schließlich „Schutzhaft“ angeordnet.
1937 wurde Thälmann nach Hannover verlegt, 1943 nach Bautzen, am 17.August 1944 schließlich nach Buchenwald. Drei Tage vorher hatte Hitler, nach dem für ihn immer ungünstigeren Kriegsverlauf, der Aufdeckung einer illegalen
KPD – Gruppe und letztendlich des Attentats vom 20.Juli, die Ermordung befohlen. Zuvor wurden bereits Thälmanns Tochter Irma am 16.April und Thälmanns Frau Rosa am 8.Mai in Sippenhaft genommen und in das Konzentrationslager Ravensbrück überführt.
Ernst Thälmann war Zeit seines Lebens bemüht das damalige Proletariat zu organisieren und deren schlechte soziale Situation mittels des Klassenkampfes zu bessern. 1903 trat er damals 16 jährige Hamburger Hafen- und Transportarbeiter in die SPD ein, 1919 in die USPD und schließlich 1920
in die KPD. Seit 1925 war Ernst Thälmann Vorsitzender der KPD und kandidierte in diesem Jahr und 1932 für das oberste Staatsoberhaupt der Weimarer Republik.
Alsbald nach Thälmanns Inhaftierung 1933 organisierte die damalige Internationale Rote Hilfe, die Sektionen in 71 Ländern mit ungefähr 19 Millionen Mitgliedern hatte, €paweit zahlreiche Solidaritätsbekundungen.
So kam es in Lissabon zu einem Solidaritätsstreik in einer Maschinenfabrik, in Warschau und Lodz zu Protesten von streikenden Arbeiter vor diplomatischen Vertretungen des nunmehr nationalsozialistischen Deutschen Reiches, in Amsterdam zu Plakataktionen mit der Forderung „Freiheit für Thälmann und alle Antifaschisten” und in Frankreich zur Sammlung von 3,8 Millionen Unterschriften.