INFORIOT Es war eines der einschneidendsten Ereignisse Anfang der 90er Jahre in Brandenburg: In der Nacht vom 25. auf den 26. September 1992 brannte die Baracke 38, die sogenannte “jüdische Baracke” des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen nieder. Kurze Zeit später gingen tausende Menschen auf die Straße, um gegen den neonazistischen Anschlag zu demonstrieren. Der damalige Brandenburger Ministerpräsident Manfred Stolpe warnte gar vor einem “neuen Auschwitz”.
Der Täter von einst will nun in Brandenburg Politik machen. Für die NPD tritt der mittlerweile 43-jährige Thomas Haberland bei den Kommunalwahlen im Mai an. Er will in die Stadtverordnetenversammlung von Joachimsthal (Barnim) einziehen.
Der erste Gerichtsprozess wegen des Brandanschlags von 1992 gegen Haberland war nach diversen Pannen gescheitert. Trotz Geständnis wurde Haberland und sein Mitangeklagter freigesprochen. Erst 1995 wurden in einem zweiten Verfahren zu Haftstrafen von zweieinhalb und drei Jahren verurteilt.
Zusammen mit dem damals 18-jährigen Neonazi Ingo Kehn hatte Haberland den Brandanschlag auf die Gedenkstätte verübt. Beide hatten ein Geständnis abgelegt, dies zwischenzeitlich jedoch widerrufen. Die 1. Große Strafkammer des Potsdamer Landgerichts hatte in der Urteilsbegründung angegeben, dass beide “detailreich, in sich geschlossen und mit persönlicher Note” den Hergang des Anschlages berichten konnten und sahen damit Grund genug für die Verurteilung. Das Gericht ging zu der Zeit davon aus, dass die beiden Jugendlichen jedoch nicht die Initiatoren, sondern nur Ausführende des Anschlages gewesen seien.
Aus Presseartikeln zum Prozess geht hervor, dass Haberland zu dieser Zeit an Trainings der neonazistischen Wehrsportgruppe “Dragon” beteiligt gewesen war.
Eine Antwort auf „Sachsenhausen-Brandstifter tritt für NPD an“
[…] [1] https://www.welt.de/print-welt/article662703/Brandstifter-muessen-doch-ins-Gefaengnis.html [2] https://inforiot.de/sachsenhausen-brandstifter-tritt-fuer-npd-an/ [3] https://www.sachsenhausen-sbg.de/ausstellungen/dauerausstellungen/juedische-haeftlinge/ [4] […]