“Für junge Leute ist es wichtig, dass sie Unterstützung bekommen.”
Thomas Bulowski spricht aus eigener Erfahrung: Nach langen Verhandlungen
mit der Stadtverwaltung erhielt der “Schallwerk” ‑Betreiber die Zusage,
der Veranstaltungsort könne unter Auflagen weiterbestehen bleiben. Nun
organisiert er gemeinsam mit Freunden eine Jugenddemonstration, die am
Sonnabend durch Cottbus führt.
Ein Gespräch am runden Tisch mit Oberbürgermeisterin Karin Rätzel
brachte offenbar den gewünschten Erfolg. “Wir hatten die Gelegenheit,
unser Konzept neu vorzustellen” , sagt Bulowski, “nun ist es an uns,
einen neuen Bauplan zu erarbeiten, bevor wir die Veranstaltungen im
Schallwerk fortsetzen.” Zwar habe es am vergangenen Wochenende eine
Party am Ausweich-Standort in den Messehallen geben, “aber die war ein
finanzieller Flop: Die Messehallen werden von den Jugendlichen nicht
angenommen.”
Um so mehr hoffen Bulowski und seine Mitstreiter Britta Jainz und
Hendrik Widera auf Zuspruch für ihre Demonstration, die sie für
Sonnabend von 15 bis 22 Uhr geplant haben. Das Motto lautet: “Jugend ist
Zukunft” . Sie plädieren für mehr Toleranz gegenüber der Jugend, für
mehr Unterstützung von Jugendprojekten, den Kampf gegen die Abwanderung
junger Leute und die Schaffung von Lehrstellen sowie Arbeitsplätzen.
Start des Demonstrationszuges: am Busbahnhof. Er führt von 16 bis 18 Uhr
über die Bahnhofstraße und den Altmarkt zum Oberkirchplatz, begleitet
von mehreren Lastkraftwagen, auf denen sich Klubs und Diskjockeys aus
der Region vorstellen.
Auch die Jugend des Deutschen Gewerkschaftsbundes unterstützt die
Aktion. Mitarbeiter Lutz Glasewald erläutert: “Es war überfällig, denn
schon lange hatte man den Eindruck, dass einige kommunalpolitische
Entscheidungsträger in der regionalen Jugendkultur und ihren Projekten
wenig Positives sehen können.” Allerdings, so führt Glasewald weiter
aus, gehe es nicht darum, die Stadt Cottbus anzuprangern, sondern mit
Musik zu zeigen, dass mehr Toleranz und Hilfe nötig seien, damit die
Jugend eine Chance zur Weiterentwicklung erhält.
Ihm pflichtet Nicole Roy vom Regionsjugendausschuss des
Gewerkschaftsbundes bei: “Wenn die Jugend in unserer Region keine Chance
hat, hier vernünftig zu leben, keine Freiräume bekommt, um ihre
Interessen auszuleben, dann werden noch mehr abwandern.” Und so erklärt
auch Thomas Bulowski: “Wir wollen zeigen, dass es Sinn ergibt, sich für
seine Ziele und Träume einzusetzen.”