Guben. Eine Auseinandersetzung am Grenzübergang Gubinek, die erst jetzt bekannt wurde, sich aber bereits vor zwei Wochen ereignete, könnte für deutsche Grenzschützer unter Umständen ein juristisches Nachspiel haben. Der polnische Fahrer eines Sattelschleppers hat nämlich bei der Gubiner Polizei eine Strafanzeige erstattet, und mittlerweile beschäftigt sich die Staatsanwaltschaft in Krosno mit dem Fall. Was genau am 2.September passiert ist, darüber gehen die Aussagen weit auseinander. Einigkeit herrscht lediglich darüber, dass der polnische Fahrer verdächtigt wurde, gefälschte Papiere, konkret eine Arbeitserlaubnis für Deutschland, mitgeführt zu haben. Nach Angaben des Fahrers sei er, nachdem er von den BGS-Beamten angehalten wurde, von diesen geschlagen und zur Zahlung von 500 Euro gezwungen worden. Zwar habe er für das Geld eine Quittung bekommen, aber keine Erklärung, warum er zu zahlen habe. Thomas Plank, Leiter der Gubener Bundesgrenzschutzinspektion, bestätigt, dass die Beamten den polnischen Fahrer wegen des Verdachtes der Urkundenfälschung genauer unter die Lupe nahmen. Der Mann sei dazu in die Dienststelle geführt worden, und es seien von ihm 500 Euro als so genannte Sicherheitsleistung verlangt worden. Allerdings habe der Mann Widerstand gegen die Beamten geleistet. Daraufhin hätten diese “körperliche Gewalt ” angewendet, so Plank. Die Beamten hätten den Fahrer festgehalten und nach dem geforderten Geld durchsucht. Ob gegen hiesige Grenzschützer staatsanwaltschaftliche Ermittlungen laufen, konnte Plank gestern noch nicht sagen. Andererseits ist Fakt, dass gegen den polnischen Fahrer ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Urkundenfälschung eingeleitet wurde. Nicht auszuschließen ist, dass der Vorfall noch weitere Kreise zieht. Auf polnischer Seite denkt man offenbar darüber nach, das Außenministerium zu informieren.
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