(BM) Frankfurt (Oder) — Mit Schmierereien an der Konzerthalle in Frankfurt (Oder) haben unbekannte Täter Bundeswehrangehörige verunglimpft. Außerdem seien
gestern acht Plakate nahe des Gebäudes entdeckt worden, die vor einer Militarisierung der deutschen Außenpolitik warnen, teilte die Polizei mit. Der Staatsschutz ermttelt. In der Konzerthalle wurde gestern das Kommando
über den Verteidigungsbezirk 85 an Oberst Günter Seiche übergeben. Vorgänger Peter Graf trat in den Ruhestand.
Konzerhalle in Frankfurt (Oder) beschmiert
Parolen verunglimpfen Bundeswehr
(MOZ) Frankfurt (Oder): Mit Schmierereien an der Konzerthalle FF(O) haben unbekannte Täter Angehörige der
Bundeswehr verunglimpft. Die Parolen entstanden in der Nacht zum Freitag. In der
Nähe der Konzerthalle wurden zudem acht Plakate entdeckt, auf denen vor einer
Militarisierung der deutschen Aussenpolitik gewarnt wird.
Die Aktion ist ein weiteres Indiz dafür, dass es in FF(O) eine, wenn wahrscheinlich
auch kleine, aber gut informierte Szene gibt, die mit militanten Mitteln gegen die
Politik in der BRD protestiert. Die Schmierereien an der Konzerthalle entstanden
wenige Stunden, bevor in dem Haus bei einer Festveranstaltung das Kommando über den
Verteidigungsbezirk 85 an Oberst Günter Seiche übergeben und sein Vorgänger Oberst
Peter Graf in den Ruhestand verabschiedet wurde. Alle Gäste des Festaktes wurden mit
den Schmierereien konfrontiert, das es nicht gelungen war, diese rechtzeitig zu
beseitigen.
Für Aufsehen hatte in diesem Jahr kurz vor Ostern in
FF(O) bereits ein Anschlag militanter Bundeswehrgegner erregt. Drei Männer, die bis
heute nicht identifiziert werden konnten, hatten am 10. April einen Eimer mit
Fäkalien vor dem Büro von Rathaussprecher Heinz-Dieter Walter ausgekippt. Walter
hatte zuvor im Namen der Stadt eine Präsentation der Bundesmarine in FF(O)
verteidigt und versichert, dass die Frankfurter zur Bundeswehr stünden.
Eine weitere Aktion hatte sich im September diese Jahres gegen die Frankfurter
Ausländerbehörde gerichtet. Dabei beliessen es die Täter nicht beim Beschmieren des
Gebäudes mit Parolen. Insgesamt zwölf Scheiben in dem Gebäude wurden eingeworfen,
Schlösser verschmiert und Buttersäure verkippt. Anwohner hatten die Aktion
beobachtet und die Polizei informiert. Doch auch damals konnten die Täter unerkannt
entkommen.