(FRANK PECHHOLD, MAZ) Friedlich wurde Samstag in Halbe gegen Neonazis demonstriert. Sicher blieb die Teilnehmerzahl mit 800 deutlich unter der erhofften 3000 zurück. Aber jeder, der gekommen war, stärkte dem Aktionsbündnis den Rücken.
Diese neue Form des gewaltfreien Protestes und die starke Polizeipräsenz bewogen Geschäftsleute und Gaststättenbesitzer dazu, die Rollläden nicht wie über die vergangenen Volkstrauertage runterzulassen, sondern zu öffnen.
Ob das auch am 12. November so sein wird, bleibt abzuwarten. Für diesen Volkstrauer-Vortag kündigten die Neonazis Samstag eine braune Kundgebung nach bekannt dumpfem Schema an — in Sicht- und Hörweite von Innenminister Jörg Schönbohm. Der hatte im Vorfeld die unseelige Debatte darüber entfacht, wer mit wem gemeinsam gegen Rechts demonstrieren dürfe. Um so erstaunter registrierten Medienvertreter Schönbohms Ankündigung, gemeinsam mit dem Koalitionspartner SPD landesweit für eine Gegendemonstration am Volkstrauer-Vortag aufrufen zu wollen, zu der je dermann herzlich eingeladen sei. Dieser symbolische Schulterschluss mit dem Aktionsbündnis wäre bitter nötig, um den Neonazis auch am 12. November zahlenmäßig paroli bieten zu können.