Der brandenburgische Landesverband von Bündnis 90/Die Grünen begrüßt den vom
Landkreis Uckermark angekündigten Ausbau von 1200 Tonnen hoch giftigem
Schreddermaterial aus dem Schwedter Hafen. Diesen hat die Kreisverwaltung in
einem Antwortschreiben an die bündnisgrüne Kreistagsabgeordnete Dr. Rotraut
Gille angekündigt. Das in den Fundamenten des Schwedter Hafen eingebaute
Material stammt von der Landebahn des Flughafens Gatow und enthält Krebs
erregendes Benzo(a)pyren in unzulässig hoher Konzentration.
Die Bündnisgrünen haben den Ausbau seit langem gefordert. Wörtlich heißt es
in dem auf den 18. März datierten Antwortschreiben: “Nach Prüfung der durch
die Kreisverwaltung vorgeschlagenen Varianten hat sich die Hafengesellschaft
für den Ausbau der HGT Schicht entschie-den.” “Für diese Entscheidung war es
höchste Zeit. Wir hoffen, dass das Material zügig entfernt wird, zumal eine
darunter liegende Betonschicht, die das Grundwasser schützen soll,
unvollständig ist”, sagte die Vorstandssprecherin des brandenburgischen
Landesverbandes von Bündnis 90/Die Grünen, MARIANNE GEHRKE.
“Für uns ist die Angelegenheit damit aber noch nicht beendet. Die Frage ist,
wie es überhaupt zum Einbau des gefährlichen Materials unter diesen
Umständen kommen konnte”, sagte MARIANNE GEHRKE. “Denn hier wurden offenbar
wesentliche Genehmigungs- und Sicherheitsvorschriften missachtet. So räumt
selbst die Kreisverwaltung ein, dass gegen bestehende Vorschriften verstoßen
worden ist. Letztlich führte dies dazu, dass Sondermüll nur knapp einen
Meter über dem Grundwasserspiegel verbaut wurde. Bündnis 90/Die Grünen
fordern alle beteiligten Behörden — insbesondere den Besitzer des Mülls, das
Bundesbauamt — auf, die Verantwortlichkeiten für diesen Umweltskandal
umgehend aufzuklären.”