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Seelower Raum als mögliches Gen-Mais-Zentrum?

Alt­lang­sow (MOZ) Das frisch bestellte Feld sieht gewöhn­lich aus — ist es aber nicht. Hier wurde Gen-Mais MON810 des US-Saatgutkonz­erts Mon­san­to aus­gesät. “Es wird viel darüber gere­det, aber die wenig­sten wis­sen doch, wo wirk­lich Gen-Mais wächst”, sagt Hen­ning Strodthoff, der bei Green­peace Deutsch­land für den Bere­ich Land­wirtschaft zuständig und eigens aus dem Ham­burg­er Stamm­sitz des Vere­ins ins Oder­bruch gekom­men ist. Mit rund 50 weit­eren Helfern hat er den Ack­er bei Alt­lang­sow mit gel­ben Hin­weiss­childern gekennzeichnet.

“Seelow gehört zu den größten Stan­dorten für Gen-Mais in Deutsch­land”, erk­lärt Strodthoff, weshalb Green­peace sich aus­gerech­net diesen Ack­er zum Protest aus­ge­sucht hat. Er wird von der LVG Seelow bewirtschaftet. Dass die LVG 81 von 119 Hek­tar angemelde­ten Anbau­fläche jüngst wieder zurück gezo­gen hat, reicht Green­peace nicht. Ein­er­seits fordern die Umweltak­tivis­ten einen generellen Stopp für den Anbau von Gen-Mais, ander­er­seits ver­mutet Strodthoff, dass im Raum Seelow eine Art “Gen-Mais-Zen­trum angestrebt werde”. Das Inter­esse an der LVG Seelow an Mon­san­to-Saatgut sei offen­bar so groß, spekuliert Strodthoff, “weil der Leit­er der Pro­duk­ten­twick­lung von Mon­san­to Deutsch­land aus­gerech­net der Ehe­mann der Seelow­er LVG-Chefin ist.” Für den Green­peace-Aktivis­ten ist es deshalb kein Zufall, dass sich aus­gerech­net in Märkisch-Oder­land die meis­ten Gen-Mais-Stan­dorte in Deutsch­land befinden.

“Nach unseren Recherchen bewirtschaften in Deutsch­land zehn Gen-Mais-Befür­worter etwa 85 Prozent der Gesamt­fläche”, sagt Strodthoff. Ander­er­seits habe bei vie­len Bauern ein Umdenken einge­set­zt. Von den rund 1000 Hek­tar geplanter Anbau­fläche seien inzwis­chen bun­desweit 269 Hek­tar wieder zurück­ge­zo­gen wor­den. “Dabei hat sich­er das jet­zt im Inter­net einzuse­hende Feld­kataster Wirkung gezeigt”, so Strodthoff. Den­noch wüssten viele Grundbe­sitzer gar nicht, dass die Pächter ihrer Flächen Gen-Mais-Anbau pla­nen oder betreiben. Es fehle eine Kartenüber­sicht, die einen konkreten Überblick ermögliche. Bei den LVG-Flächen haben sich ein Teil der angemelde­ten Gebi­ete zum Beispiel als Fried­hof oder Pfer­dekop­pel her­aus­gestellt. “Der Grundbe­sitzer kann Ein­fluss auf das nehmen, was mit seinem Boden geschieht”, so Strodthoff. 

Auch Nach­barn wür­den im Gespräch mit Gen-Mais-Befür­wortern viel Pos­ti­tives bewirken kön­nen. In Märkisch-Oder­land bedro­he der Gen-Mais-Anbau der LVG Seelow nach Strodthoffs Ansicht die Land­wirtschaft in unmit­tel­bar­er Umge­bung. Dort gibt es eine von 50 gen­tech­nikfreien Zonen in Deutsch­land, zu der sich 30 Betriebe mit rund 16 400 Hek­tar zusam­mengeschlossen haben.

Der Mon­san­to-Mais pro­duziert ein Gift gegen einen Pflanzen­schädling, das auch auf nüt­zliche Insek­ten wirkt. Weit­ere Wirkun­gen sind weit­ge­hend unerforscht.

http://www.moz.de/showArticle.php?OPENNAV=lokales&SUBNAV=seelow&ID=56717

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