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Bildung & Kultur

Seminarprogramm von JdJL Brandenburg

JundemokratInnen/Junge Linke Bran­den­burg denken, dass es nicht aus­re­icht, ein dif­fus­es Unbe­ha­gen gegen Mil­itärein­sätze, Videoüberwachung oder Ras­sis­mus zu ver­spüren. Herrschaftsver­hält­nisse und autoritäre Struk­turen aufzudeck­en und zu kri­tisieren — also Aufk­lärung im besten Sinne des Wortes zu betreiben — erfordert inten­sive und gut vor­bere­it­ete Diskussionen.

Wir bieten dafür die entsprechende Umge­bung und organ­isieren dafür die Ref­er­entIn­nen, das Hin­ter­grund­ma­te­r­i­al und eine angenehme Unterkun­ft in ein­er Bran­den­burg­er Jugend­her­berge oder in Berlin.
Bitte gebt Euren Namen, Adresse und Eure Email&Telefonnummer an, sowie Eure Essenswün­sche (Fleisch/vegetarisch/vegan). Ihr erhal­tet dann rechtzeit­ig eine Anmeldebestä­ti­gung mit Wegbeschrei­bung.
Ihr zahlt für ein Woch­enend­sem­i­nar 8–15€ (Mit­glieder 6–12€), für ein Tagessem­i­nar 4€ (Mit­glieder 3€). Im Sem­i­nar­be­trag sind Unterkun­ft, Verpfle­gung sowie Sem­i­n­ar­ma­te­r­i­al enthal­ten.
Eine gedruck­te Ver­sion dieses Sem­i­narpro­gramms schick­en wir Euch auf Anfrage gerne zu.
Die Sem­i­narorte sowie Beitragsnach­lass kön­nen in der Lan­des­geschäftsstelle erfragt werden.

JungdemokratInnen/Junge Linke


Lan­desver­band Brandenburg


Gryphiusstr. 23, 10245 Berlin 


Fon: (030) 325 327 69


Fax: (030) 325 327 71


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Mit sol­i­darischen Grüßen,

Eure Jungdemokrat_innen/Junge Linke Brandenburg

 

 

Sem­i­nare für Zweifel­nde, Zaud­ernde und Zyklopen


3.+4. April 2010
Rechtsextrem=Linksextrem=Totalitär?

Total­i­taris­mus­the­o­rien, Extrem­is­mu­sansatz und ihre Fol­gen für linke Gesellschaft­skri­tik und Praxis

Der hys­ter­ische Diskurs über eine ange­bliche „link­sex­trem­istis­che Gefahr“, die Neuaus­rich­tung der Förder­pro­gramme gegen soge­nan­nten „Extrem­is­mus“, Razz­ien im Vor­feld antifaschis­tis­ch­er Proteste in Dresden…die poli­tis­chen Fol­gen des Extrem­is­mu­sansatzes sind deut­lich spür­bar. Im Sem­i­nar wollen wir disku­tieren, warum die Extrem­is­mus­formel sich so großer Beliebtheit erfreut, welche Kon­se­quen­zen diese Analyse für linke Poli­tik hat und welche Alter­na­tiv­en es zum Extrem­is­mus­be­griff gibt. Und da kein Extrem­is­mu­sansatz ohne Ver­ankerung in Total­i­taris­mus­the­o­rien auskommt, gibt das Sem­i­nar eine Ein­führung: Total­i­taris­mus­the­o­rien haben im 20. Jahrhun­dert ver­sucht, Phänomene wie Faschis­mus, Nation­al­sozial­is­mus oder Stal­in­is­mus unter ein Label zu fassen. Wir wollen der Frage nachge­hen, inwieweit sich diese Erk­lärungsver­suche bewährt und welche Funk­tion sie bis heute in  Politik,Wissenschaft und Erin­nerungs­diskursen haben?

Die Referent_innen sind Mit­glieder von INEX (Ini­tia­tive gegen jeden Extremismusbegriff).

 

10. April 2010
I wan­na do bad things with you!
Geschlechter­ver­hält­nisse im Hor­ror des Post­fordis­mus

Vor 200 Jahren taugte das „Weib­liche“ in den Schauer­ro­ma­nen und Grusel­erzäh­lun­gen zur Spiegelfläche für die Vergewis­serung ein­er früh­bürg­er­lichen, vorder­gründig männlich bes­timmten Sub­jek­tiv­ität. In den ruhi­gen Zeit­en des Fordis­mus gelang es wiederum dem Hor­ror, dieser Iden­tität ihren eige­nen mühevollen Kampf der per­ma­nen­ten Aufrechter­hal­tung ent­ge­gen­zuhal­ten. Doch wie zeigen sich Geschlechter­ver­hält­nisse in Kul­tur­pro­duk­ten des Post­fordis­mus, der durch Flex­i­bil­isierung von Arbeits­bi­ogra­phien und Lebensen­twür­fen geprägt ist? Mit einem Vor­lauf his­torisch­er Auseinan­der­set­zun­gen bürg­er­lich­er Sub­jek­twer­dung im Hor­ror nimmt das Sem­i­nar Geschlechter­ver­hält­nisse in aktuellen Hor­ror­fil­men und ‑serien (Buffy, True Blood…) ins Visier.

10.+11. April 2010
Anti­semitismus. Die neg­a­tive Aufhe­bung der Dialek­tik der Aufk­lärung Ein Sem­i­nar zu Horkheimers und Adornos Beant­wor­tung der Frage „warum die Men­schheit, anstatt in einen wahrhaft men­schlichen Zus­tand einzutreten, in eine neue Art von Bar­barei versinkt“ (DdA, Vorrede, S.1)

Im Sem­i­nar wird das let­zte zusam­men­hän­gende Kapi­tel der „Dialek­tik der Aufk­lärung“ im Argu­men­ta­tion­szusam­men­hang des Buch­es besprochen, dabei wird beson­ders auf das V. und VI. „Ele­ment des Anti­semitismus“ einge­gan­gen. Die bei­den aufeinan­der auf­bauen­den Texte behan­deln psy­cho-soziale Ursachen des Anti­semitismus. Wer sich der Frage „Was ist Anti­semitismus?“ stellt, stößt unweiger­lich auf die Bes­tim­mung des Anti­semitismus als ide­ol­o­gis­che und reak­tionäre Wel­terk­lärung ein­er undurch­sichti­gen Gesellschaft. Der Anti­semitismus nimmt die Welt als von frem­den und bösen Mächt­en gelenkt wahr. Wie kom­men Men­schen darauf, sich die Welt anti­semi­tisch zu erk­lären? Wie kommt diese Ide­olo­gie in die Köpfe der Men­schen? Per Manip­u­la­tion? Eine Psy­cho­analyse des Anti­semitismus begreift diesen als eine Folge der undurch­schaut­en Psy­che. Nicht nur der Wel­tenlauf, auch die eigene Seele, bleibt unver­standen. Sig­mund Freuds Bes­tim­mung des bürg­er­lichen Indi­vidu­ums als Unter­wor­fenes des eige­nen Unbe­wussten wird zum Schlüs­sel des Ver­ständ­niss­es und der Kri­tik des Antisemitismus.


16.–18. April 2010
„Anoth­er break in the wall!“
Europäis­che Migra­tion mit Fokus auf Osteuropa

Immer weniger Flüchtlin­gen gelingt es, nach Deutsch­land oder in wes­teu­ropäis­che Staat­en zu kom­men, obwohl Flucht­gründe — etwa die Hoff­nung, einen Ausweg aus der man­i­festen Armut zu find­en — nach wie vor beste­hen. Tat­säch­lich ist es für viele Migrant_innen wesentlich kom­pliziert­er gewor­den, eine erfol­gre­iche Fluchtroute zu find­en. Die EU-Fes­tungspoli­tik zieht ihre Burggräben schon in Nordafri­ka, Asien und im gesamten Mit­telmeer­raum. Mit dem reichen Erfahrungss­chatz wes­teu­ropäis­ch­er Staat­en in men­schen­ver­ach­t­en­den Maß­nah­men gegen Flüchtlinge und unter der Regie der EU-Grenzbe­hörde Fron­tex sowie der IOM (Inter­na­tionale Organ­i­sa­tion für Migra­tion), wird auch in Län­dern wie Rumänien oder der Ukraine die Gren­z­ab­schot­tung mas­siv vor­angetrieben. Mit unserem Sem­i­nar laden wir euch zu ein­er Auseinan­der­set­zung mit der Europäis­chen Migra­tionspoli­tik sowie deren Gegner_innen ein.


23.–25. April 2010
„Ver­schwende deine Jugend!“
Eine Ein­führung in die Schulkritik

Strenge Lehrpläne, Kopfnoten, blöde Lehrin­halte und autoritäre Lehrer_innen gibt es nicht zufäl­lig. Schule ist ein Ort, der nicht los­gelöst von der Gesellschaft funk­tion­iert. Die Gesellschaft ist geprägt von Herrschaftsver­hält­nis­sen wie Ras­sis­mus, Kap­i­tal­is­mus und Sex­is­mus. Und deshalb find­en sich diese auch in der Schule wieder.
Auf dem Sem­i­nar wollen wir mit euch zusam­men erar­beit­en, warum eine fundierte Schulkri­tik wichtig ist und was Schule mit den gängi­gen  zerrschaftsver­hält­nis­sen zu tun hat. Dabei kri­tisieren wir die Schule als eine Insti­tu­tion des Staates. Außer­dem wer­den wir auf dem Woch­enende auch Noten hin­ter­fra­gen und Ras­sis­mus und Sex­is­mus in der Schule näher beleucht­en. Abschließend stellen wir uns der Frage, wie sich in den oft zer­mür­ben­den Schu­lall­t­ag ein­greifen lässt.


24.+25. April 2010
Tot­ge­sagte leben länger: Marx’ Kap­i­tal­is­muskri­tik
Ein­führung in die Kri­tik der poli­tis­chen Ökonomie

Was bedeutet „Kri­tik der poli­tis­chen Ökonomie“? Was kann die Marxsche The­o­rie heute erk­lären und was ist das Beson­dere an ihrer Herange­hensweise? Über diese und andere Fra­gen wollen wir in unserem Ein­führungssem­i­nar disku­tieren. Anhand ein­er exem­plar­ischen Tex­tauswahl wollen wir uns mit dem Kern der Marxschen Analyse der gesellschaftlichen Ver­hält­nisse im Kap­i­tal­is­mus auseinan­der­set­zen, uns mit den zen­tralen Kat­e­gorien und Zusam­men­hänge ver­traut machen und darüber gemein­sam diskutieren.


7.–9. Mai 2010
Abstrakt kri­tisiert ist halb kapiert
Ein Ein­führungssem­i­nar in die Kri­tis­che Psychologie

Kap­i­tal­is­mus und Herrschaft kri­tisieren viele. Klare Feind­bilder sind dabei oft der Beweis der eige­nen Radikalität. Es ist aber gar nicht so klar, wer gut und wer böse ist. Und ob man will oder nicht: Wir tra­gen auch selb­st dazu bei, dass die stres­sige Schlechtigkeit der Welt nicht aufhört. Aber wieso wer­den wir so oft Teil unser­er eige­nen Unter­w­er­fung und wie kann das anders wer­den? Die Kri­tis­che Psy­cholo­gie schaut sich wider­sprüch­lich­es Han­deln, Denken und Fühlen an. Ver­hält­nisse, die Ras­sis­mus, Konkur­renz, Sex­is­mus uvm. als Gründe für das eigene Han­deln nahe leg­en, wer­den hier genau­so kri­tisiert wie die Tat­sache, dass viele einen Vorteil davon haben, solche Gründe für ihre Prax­is zu haben. Im Sem­i­nar gibt’s die wichtig­sten Argu­mente der Kri­tis­chen Psy­cholo­gie zum Ken­nen­ler­nen, Auseinan­der- und Mitnehmen.

4.–6. Juni 2010
„Ich bin doch nicht ras­sis­tisch…“
Ein­führungssem­i­nar zu Ras­sis­mus und Weißsein

Dass wir in ein­er ras­sis­tis­chen Gesellschaft leben, ist vie­len Leuten klar. In der Auseinan­der­set­zung mit Ras­sis­mus ste­ht meis­tens die Diskri­m­inierung der
Men­schen im Mit­telpunkt, die Ras­sis­mus erfahren. Dies ist wichtig, allerd­ings reicht es nicht aus. Unbe­nan­nt und unhin­ter­fragt bleibt oft die andere Seite des ras­sis­tis­chen All­t­ags: die Priv­i­legien Weißer und die damit zusam­men­hän­gen­den gesellschaftlichen Herrschaftsver­hält­nisse. In dem Sem­i­nar wollen wir der Fra­gen nachge­hen, was mit Crit­i­cal White­ness eigentlich gemeint ist. Welche Auswirkun­gen haben weiße Priv­i­legien auf gesellschaftliche Struk­turen? Wie bee­in­flussen sie das eigene Selb­st­bild? Das Sem­i­nar wird vor allem prak­tisch aus­gerichtet sein. Es richtet sich an weiße Per­so­n­en, die sich mit der
unsicht­baren Nor­mal­ität des Ras­sis­mus auseinan­der set­zen wollen.


18. — 20. Juni 2010
Reden, Reden, nichts Bewe­gen
Sem­i­nar zu Grund­la­gen poli­tis­ch­er Arbeit

Du willst poli­tisch aktiv wer­den, weißt aber nicht wie? In Dein­er Schülervertre­tung wird nur über die Anschaf­fung des neuen Getränkeau­to­mat­en disku­tiert? Parteien sind nichts für dich, weil es da vor allem um den Erfolg bei der näch­sten Wahl geht und die span­nen­den The­men außen vor bleiben? Wir wer­den uns damit beschäfti­gen, wie coole, radikale Poli­tik außer­halb von Par­la­menten ausse­hen kann, aber auch ganz prak­tis­che Fra­gen beant­worten. Wie schreibt man eine Pressemit­teilung? Wie insze­niert man eine öffentlichkeitswirk­same Aktion? Wie entste­ht eine Kampagne?


11.–13. Juni 2010
What’s class got to do with it?Part III
Lese- und Diskus­sionswoch­enende zu mate­ri­al­is­tis­chem Feminismus

Auch nach zwei Sem­i­naren im let­zten Jahr beschäftigt uns der Zusam­men­hang von Kap­i­tal­is­mus und Geschlechter­ver­hält­nis­sen weit­er­hin. Wir haben uns bish­er mit marx­is­tis­chen Inter­pre­ta­tio­nen der Unter­drück­ung von Frauen befasst, mit der Hausar­beits­de­bat­te der 1970er und mit Für­sorgear­beit heute. Wir disku­tierten die Repro­duk­tion der Ware Arbeit­skraft und die Repro­duk­tion von Gesellschaft. Wir lasen viele Texte und wollen uns nun ein weit­eres Woch­enende darauf ein­lassen: neue Texte lesen, alte Texte disku­tieren, Filme schauen, kochen und in der Sonne liegen. Auch neue Leute sind her­zlich willkom­men!
Das Sem­i­nar wird ver­anstal­tet vom Ak Fem­i­nis­mus der NFJ.


9.–11.Juli 2010
„Das ganz Andere…“
Ein Woch­enend­sem­i­nar zu poli­tis­chen Utopien

Eine Utopie ist das ganz Andere zum gesellschaftlich Beste­hen­den, und etwas ganz Anderes als eine kap­i­tal­is­tis­che Gesellschaft wollen viele. Wie sehen Ideen zu deren Über­win­dung aus und welchen Schwierigkeit­en sehen sie sich gegenüber? Wenn man von Utopie spricht, meint man damit eigentlich eine Vision, einen Wun­schtraum, oder doch ein ganz konkretes poli­tis­ches Pro­jekt? Woran
macht sich gegebe­nen­falls der Unter­schied fest, und kommt es eigentlich auf diesen Unter­schied an?

6.–15. August 2010
Es gibt keinen richti­gen Urlaub im Falschen…
Herrschaft­skri­tis­ches Som­mer­camp der NFJ Berlin

Eine Woche lang wollen wir uns auf dem diesjähri­gen Som­mer­camp mit der Analyse und Kri­tik am großen Ganzen beschäfti­gen und Per­spek­tiv­en für emanzi­pa­torische Poli­tik disku­tieren. In Work­shops, bei Film- und Diskus­sion­s­aben­den oder ‑nächt­en wollen wir gesellschaftliche Herrschaftsver­hält­nisse the­ma­tisieren und unsere Kri­tik an Kap­i­tal­is­mus, Anti­semitismus, Geschlechter­ver­hält­nis­sen, Ras­sis­mus und anderen Gemein­heit­en weit­er­en­twick­eln. Nicht zu kurz kom­men Badespaß und Par­ties in der August­sonne. Das Som­mer­camp auf dem Gelände des Fusion-Fes­ti­vals in der Nähe von Müritz und Neustre­litz stattfinden.

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