Am Mittwoch, dem 16. Mai 2007 um 14:00 Uhr, wird der polnisch-deutsche
Grenzübergang Krajnik Dolny / Schwedt von der ShakeG8 — Fahrradkarawane
gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm niedergetanzt. Mit dem unkontrollierten
Grenzübertritt untermauern die AktivistInnen ihre Forderung nach totaler
Bewegungsfreiheit aller Menschen.
Die Kritik der Fahrradkarawane richtet sich gegen Ländergrenzen und
Nationen im Allgemeinen und deren konkrete Auswirkungen. “Während der
Durchschnittsdeutsche problemlos nach Tschechien zum Tanken fahren kann,
sterben täglich Menschen bei dem Versuch die Zäune der Festung Europa zu
überwinden.”, sagt Paolo, einer der Cyclist@s. Zum Einen dienten im
Kapitalismus Grenzen als willkürliche Konstrukte, um die Gräben zwischen
Arm und Reich, Gewinnenden und Verlierenden, Verwertbaren und
Überflüssigen aufrecht zu erhalten. Zum Anderen nähmen Grenzen der
Mehrheit der Menschen das essentielle Recht auf Bewegungsfreiheit und damit
ihre Selbstbestimmung.
Die RadlerInnen verstehen das Treffen der G8-Staaten in Heiligendamm als ein
Symbol für die Ausrichtung globaler Entwicklungen nach kapitalistischen
Interessen. Parallel zum Abbau der Handelsgrenzen zum einseitigen Nutzen der
Global Players würden die Außengrenzen beispielsweise der Europäischen
Union gegen Unerwünschte hermetisch abgeriegelt. Für Paolo sind diese
Entwicklungen untrennbar miteinander verbunden: “Die Maßnahmen der G8 wie
z.B. die Überschwemmung der afrikanischen Märkte mit billigen
Agrarprodukten oder die Privatisierung von natürlichen Ressourcen wie
Wasser sind es ja gerade, die die Menschen zur Flucht zwingen.”
Die Karawane überquert in Krajnik Dolny / Schwedt bereits die vierte
Grenze seit ihrem Start am 1. April in Budapest. Die zwei Monate ihrer Reise
wollen die AktivstInnen dazu nutzen, einen hierarchiearmen Raum zu schaffen,
in dem sich jede und jeder frei entfalten und einbringen kann. Der ShakeG8!
— Bikeride ist eine von insgesamt sechs Fahrradkarawanen, die aus ganz
Europa in Richtung Heiligendamm unterwegs sind. Bei der Einreise nach
Deutschland rechnen sie durchaus mit Problemen, da im Vorfeld des
G8-Gipfels das Schengen-Abkommen außer Kraft gesetzt werden soll. Paolo,
veranschaulicht dies: “Den Zollbeamten an der Grenze werden die
unterschiedlichen Farben unserer Pässe schnell auffallen. Uns ist das
ziemlich egal — nach zwei Monaten Radfahren stinken sowieso alle Füße
gleich.”
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