Zerpenschleuse (au/MOZ) “Leben in der Illegalität” heißt eine Ausstellung,
die noch bis zum 13. Februar in der LechLecha — Kommunität im Barnim in
Zerpenschleuse, Friedensplatz 5, zu sehen ist. Die Bilder stammen von der
Berliner Journalistin Nina Rücker und sollen einen Einblick in den Alltag
der schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen geben, die ohne gültige
Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland leben.
Die Motive jedes Einzelnen für ein Leben in der “Illegalität” sind sehr
unterschiedlich, so die Vorsitzende der Kommunität, Pfarrerin Geertje-Froken
Bolle. Da sei die Hoffnung, der politischen Verfolgung im Heimatland zu
entfliehen, die mit der Ablehnung des Asylantrages enttäuscht wurde. Viele
in wirtschaftlicher Not versuchten auch, “illegal” in die Bundesrepublik zu
gelangen. In anderen Fällen sind es Familienangehörige und Kinder, die sich
ohne Genehmigung hier aufhalten.
“Sie leben unter uns und wollen unter keinen Umständen auffallen”, so
Froken-Bolle. Als “Illegale” können sie in diesem Land selten Rechte
wahrnehmen, sind von legaler Arbeit und de facto vom Gesundheitssystem
ausgeschlossen. Viele meiden jeden Kontakt zu Behörden und Gerichten. Werden
sie entdeckt, drohe die Abschiebung in eine ungewisse Zukunft. Leben ohne
Schutz und Rechte — was bedeutet das für den Alltag dieser Menschen und die
deutsche Gesellschaft? Die kleine Ausstellung versucht, einige Antworten auf
diese Frage zu geben.