Am 26.3.09 um 19.00 Uhr wird Erika Steinbach, Vorsitzende des Bundes der
Vertriebenen, einen zweiten Versuch starten, um einen Vortrag in Potsdam zu halten.
Diesmal im Restaurant “La manage” im Kutschstall am Neuen Markt. Beim ersten Mal im
Mai 2008 wollte sie ihre Vortragsreihe zur Siedlungsgeschichte der Deutschen in
Ostmitteleuropa an der Universität Potsdam beginnen. Damals musste sie unter
heftigem Protest und von Wasserbomben „betroffen“, unverrichteter Dinge wieder von
dannen ziehen. Daraufhin sagte Steinbach eingeschnappt die gesamte
Veranstaltungsreihe ab. Die alternative Vertreibungsaktion löste europaweit ein
Medienecho aus, doch anders als in Deutschland war die Berichterstattung gegenüber
dem Protest im europäischen Ausland eher positiver Natur.
Weshalb die ganze Aufregung?
Frau Steinbach ist die Vorsitzende eines nach dem Zweiten Weltkrieg von hochrangigen
Nazis gegründeten Verbandes. Dessen Mitglieder erkennen zum großen Teil bis heute
nicht die deutschen Ostgrenzen an. Steinbach selbst stimmte 1990 im Bundestag
ebenfalls gegen die Oder-Neiße-Grenze. Das Welt- und Geschichtsbild des Bundes der
Vertriebenen (BdV) wird an der Person seiner Vorsitzenden deutlich: Erika Steinbachs
Vater war als Offizier der nationalsozialistischen Wehrmacht in Polen stationiert
und floh mit dem Großteil der deutschen Bevölkerung vor der Roten Armee gen Westen.
Später wurden, geregelt durch das Potsdamer Abkommen, auch die übrigen Teile der
noch in den Ostgebieten lebenden deutschen Bevölkerung,bis auf wenige, die
nachweisen konnten Antifaschisten zu sein, ausgesiedelt. Wenn dies den Polen heute
als menschenrechtswidriger Akt der Vertreibung vorgeworfen wird, dann wird klar,
dass der BdV unter dem Recht auf Heimat das Recht deutscher Herrenmenschen auf
Ausbeutung, Versklavung und Ausrottung anderer “Völker” versteht.
Steinbach treibt aber auch auf anderen Themenfeldern ihr Unwesen. So kämpft sie u.a.
aktiv gegen die Gleichstellung von Homosexuellen und trat aus der hessischen
evangelischen Kirche, welche die gleichgeschlechtliche Ehe anerkannte,
konsequenterweise aus. Diese Person wurde von der Jungen Union zu einem Vortrag auf
das Gelände des Hauses für preußisch-brandenburgische Geschichte eingeladen. Sie
steht damit exemplarisch für die Etabliertheit von rechtem und revisionistischem
Gedankengut in der sich selbst ernannten “Mitte der Gesellschaft”.
Deshalb lasst uns dem revisionistischen Pöbel wieder die Hölle heiß machen und
versuchen, den rechten Konsens zu brechen!