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Soldatenfriedhof soll unattraktiv für Nazi-Aufmärsche werden

Halbe — Die Umge­bung des Sol­daten­fried­hofs in Halbe (Dahme-Spree­wald) soll so umgestal­tet wer­den, dass dort Aufmärsche für Neon­azis unat­trak­tiv wer­den. Nach ein­jähri­gen Beratun­gen habe eine Expertenkom­mis­sion sich jet­zt auf ein Konzept geeinigt, sagte der Leit­er der Stiftung Bran­den­bur­gis­che Gedenkstät­ten, Gün­ter Morsch, gestern. Land­tagspräsi­dent Gunter Fritsch enthüllte am Fried­hof eine Informationstafel.

Fritsch erin­nerte an den “Tag der Demokrat­en” am 18. Novem­ber 2006. Damals sei es gelun­gen, 8000 Men­schen gegen das “Heldenge­denken” von Recht­sex­tremen zum Volk­strauertag zu mobilisieren.

Zur Vor­bere­itung habe er bere­its Anfang 2005 eine Arbeits­gruppe unter Fed­er­führung des Aktions­bünd­niss­es gegen Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit ins Leben gerufen, sagte Fritsch.

Die 17-köp­fige Expertenkom­mis­sion habe eine Konzep­tion erar­beit­et, die Anfang kom­menden Jahres offiziell veröf­fentlicht wer­den solle, sagte Morsch. An der Erar­beitung waren neben His­torik­ern und Muse­um­sleit­ern auch der Zen­tral­rat der Juden in Deutsch­land, Kom­munen, das Aktions­bünd­nis und die “Denkw­erk­statt” in Halbe beteiligt. Das Konzept sieht vor, die Wege und den Vor­platz des Fried­hofes so zu gestal­ten, dass er den Recht­sex-tremen nicht mehr für Aufmärsche dienen kann. Der Ort sei für die Recht­sex­tremen so inter­es­sant, weil in Halbe nicht nur Sol­dat­en und Zivilis­ten, son­dern auch SS-Ange­hörige begraben sind, sagte Morsch.

Für die poli­tis­che Bil­dungsar­beit sollen regionale Ini­tia­tiv­en und Gedenkstät­ten wie Halbe, Seelow oder Sach­sen­hausen ver­net­zt wer­den. Außer­dem soll eine “Inter­net- Ausstel­lung” entste­hen. Auf dem größten deutschen Sol­daten­fried­hof ruhen rund 24 000 Kriegstote der let­zten großen Kesselschlacht im Zweit­en Weltkrieg. In diesem Jahr haben die Recht­sex­trem­is­ten eine Anmel­dung für einen Auf­marsch in Halbe kurzfristig wieder zurückgezogen.

Stattdessen wollen sie in Berlin-Karl­shorst auf­marschieren, wo der Gen­er­al­stab der Wehrma­cht in der Nacht zum 9. Mai 1945 die Kapit­u­la­tion­surkunde unterze­ich­nete. dpa 

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