Ihre Besetzung verdeutlicht einmal mehr die inakzeptable Wohnraumsituation in
Potsdam — bezahlbarer Wohnraum, insbesondere für junge Menschen, ist außerhalb
der Neubaugebiete Schlaatz und Stern kaum noch verfügbar, kritisiert die
Potsdamer Ortsgruppe des sozialistischen Jugendverbandes. Vor diesem
Hintergrund begrüßen die Jugendlichen den alternativen Versuch der Schaffung
selbstorganisierter Räume für soziales und politisches Engagement abseits des
Mainstream.
Daniel Poensgen, Student an der Universität Potsdam, erklärte hierzu:
“Während kostspielige Luxussanierungen und Neubauten den Wohnraum in der
Innenstadt immer teurer machen und Potsdam die höchsten Mieten der neuen
Bundesländern brachten, sehen sich Sozialschwache zunehmend in die
Neubaugebiete abgedrängt. Die Menschen in dieser Stadt werden verstärkt nach
ihrem Einkommen und ihrer sozialem Situation sortiert und dann in bestimmte
Gebiete der Stadt verwiesen. Für viele werden die Chancen, selbstbestimmt und
ihren Interessen entsprechend am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, immer
schlechter. Gerade um diese Möglichkeiten wieder zu eröffnen und auf die
bestehenden Probleme hinzuweisen, ist das Projekt in Babelsberg wichtig und die
ratlos Schulter zuckende Haltung der Stadt nicht hinnehmbar.”
[´solid].potsdam fordert die Stadt Potsdam und die Havelbus
Verkehrsgesellschaft
als Besitzerin des besetzten Hauses dazu auf, die Forderungen der Besetzerinnen
und Besetzer ernst zu nehmen und zeitnah eine einvernehmliche Lösung zu finden,
die ihren Bemühungen um ein Wohnprojekt mit Raum für soziokulturelles und
politisches Engagement gerecht wird. Die gezeigte Gesprächsbereitschaft sollte
neben dem bloßen Bedauern der ungünstigen Sachlage auch Perspektiven für die
BewohnerInnengruppe über den Abriss ihres jetzigen Hauses hinaus enthalten.
[´solid] ist ein sozialistischer Jugendverband und steht der Linkspartei nahe.
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