Schwedt (dir/MOZ) 60 Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges soll mit einer Sonderausstellung an die Kriegsereignisse in und um Schwedt erinnert werden. Zur Eröffnung am Sonntag, dem 30. Januar, um 15 Uhr wird André Vogel eine Einführung in die Ausstellung geben. Elisabeth Zwieg, Schauspielerin der ubs., liest “Wir wollten eigentlich nicht fliehen … — aus Erinnerungsberichten Schwedter Bürger”. Einen persönlichen Rückblick auf die Geschehnisse im Jahr 1945 hält Dietrich Plath. Alle Interessenten sind herzlich eingeladen.
Im Mittelpunkt stehen vor allem die letzten Kriegsmonate im Jahr 1945. Die Darstellung der militärischen Aktionen wie der “Schwedter Brückenkopf” und die Auswirkungen der Kamphandlungen auf die Zivilbevölkerung zeigen eine zunehmende Verflechtung der Ereignisse und die sich anbahnende Katastrophe. Erschütternde Tagebuchaufzeichnungen, Kalendernotizen, Briefe, Fotos und Dokumente sowie Waffen und andere Kriegszeugnisse lassen die letzten Tage in Schwedt vor dem Einmarsch der sowjetischen Armee noch einmal in ihrer ganzen Härte lebendig werden.
Auch heutige Berichte Schwedter Bürger über diese Zeit zeigen: Das Leid und die Not in den Wochen schlimmster Bedrückung sind nicht vergessen. Immer wieder auftretende Munitionsfunde machen zusätzlich bewusst, dass die Spuren des Krieges bis in die heutige Zeit führen.
Die Ausstellung wird erarbeitet von den Mitarbeiterinnen des Schwedter Stadtmuseums in enger Zusammenarbeit mit André Vogel, Kampfmittelbeseitiger beim Munitionsbergungsdienst des Landes Brandenburg, der sich privat intensiv mit der Militärgeschichte besonders im Schwedter Raum beschäftigt.