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Später Prozess gegen Schlägertruppe von Trebbin

Luck­en­walde. Sie ver­schränken die Arme und star­ren auf den ehe­ma­li­gen Kumpan, der ihnen nach so langer Zeit so großen Ärg­er bere­it­et. Fünf junge Män­ner müssen sich seit Mittwoch vor dem Amts­gericht Luck­en­walde ver­ant­worten – für eine Krawall­nacht, die sechs Jahre zurück­liegt und von den Angeklagten längst abge­hakt wurde. Doch nun holt sie die Ver­gan­gen­heit ein. Wie an ein­er Per­len­schnur aufgerei­ht sitzen die Män­ner im Saal 21 hin­tere­inan­der und drehen die Köpfe zu dem Zeu­gen um. Am Abend des 30. Sep­tem­ber 1996 griff eine recht­sex­treme Gruppe in Treb­bin (Tel­tow-Fläming) Ital­iener an. Drei Opfer wur­den schw­er mis­shan­delt. Doch nur zwei Schläger mussten für die Ran­dale büßen. Einen der bei­den, Jan W., verurteilte das Landgericht Pots­dam 1997 wegen ver­sucht­en Mordes zu 15 Jahren Haft. Die Strafkam­mer hielt ihn für schuldig, mit sein­er Base­bal­lkeule dem Ital­iener Orazio Giamblan­co einen Schlag gegen den Kopf ver­set­zt zu haben. Giamblan­co über­lebte nur knapp und ist schw­er behin­dert. Jan W., heute 28 Jahre alt, meint jedoch, er habe Giamblan­co nur auf die Hände geschla­gen. Dage­gen seien die früheren Fre­unde nach den Über­fällen auf die Ital­iener zu Unrecht ohne jede Strafe geblieben. Im ver­gan­genen Jahr brach W. mit der recht­en Szene und belastete sieben Kumpane. Fünf sitzen jet­zt vor Gericht: René E. (27), Stef­fen T. (23), André P. (28), Dirk P. (29) und Sil­vio K. (24). Der Angeklagte Karsten H. erscheint zu spät, bekommt einen Haft­be­fehl und lan­det in ein­er Arrestzelle. Sein Fall und der des siebten Mannes, Niko Z., wird nun in sep­a­rat­en Prozessen ver­han­delt. „Die Leute woll­ten Aus­län­der auf­schla­gen”, sagt Jan W. Er schildert, wie André P. und Karsten H. zunächst einen Ital­iener mit Schlä­gen und Trit­ten trak­tierten. Jan W. selb­st will den Angriff been­det haben. Doch später habe er eine Flasche Whisky „auf ex” geleert, sei mit einem Fre­und und zwei Mäd­chen herumge­fahren und habe Giamblan­co sowie zwei weit­ere Ital­iener getrof­fen. Nach­dem er Giamblan­co geschla­gen hat­te, beteiligte sich W. an einem weit­eren Angriff. Als André P. und Niko Z. einen Ital­iener attack­ierten, habe er auch zuge­treten. Jan W. weiß aber nicht, ob die anderen Ex-Kumpane geprügelt haben. Da hellen sich die Mienen einiger Angeklagter auf. Am Mon­tag wird der Prozess fortgesetzt.

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