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Spannungen im Rathenower Jugendmilieu

Zu Doku­men­ta­tion­szweck­en hier ein Text des Bran­den­burg­er Ver­fas­sungss­chutzes vom 24.1.2003. Siehe hierzu auch den Bericht Rathenow­er Antifas: Spon­tanak­tion von antifaschis­tis­chen Jugendlichen in Rathenow sowie das Infori­ot-Archiv. Ergänzend dazu hier eine Son­der­seite zum jüng­sten Skan­dal, in den die Bran­den­burg­er Ver­fas­sungss­chützerIn­nen ver­wick­elt waren. 

Kon­fronta­tion von Antifa und Antifa-Gegnern

Nach “rechts” oder “links” sortieren sich viele junge Leute sel­ber ein; die andern heißen für sie dann “Faschos” oder “Zeck­en”. In Rathenow hat sich diese Kon­fronta­tion seit Jahren ver­fes­tigt. Beteiligt an ihr sind Schläger aus der Skin­head-Szene wie mil­i­tante Krawall­mach­er der Antifa; aber neben diesen Extrem­is­ten auch eher unpoli­tis­che Jugendliche, die sich nur wegen sub­kul­tureller Trends als Feinde der “andern” definieren, oder poli­tisch Aktive, deren Erreg­barkeit größer ist als ihre Urteilskraft. 

Mit ein­er Spon­tandemon­stra­tion unter dem Mot­to “Wir fordern ein drastis­ches Vorge­hen gegen den Nation­al­sozial­is­mus und Aus­län­der­hass” trat­en diese Span­nun­gen erneut zutage. Anlass waren nach Angaben der “Antifaschis­ten Front Rathenow” und der “Antifaof­fen­sive West­havel­land” gewalt­tätige Über­griffe auf Hop­per, Skater und Punks in jüng­ster Zeit. Rasch fan­den sich Ange­hörige der Gegen­szene ein. Die Polizei ver­hin­derte Gewalttaten. 

Fotos und Fäuste als Kampfmittel

Die feindlichen Beobachter des Aufzugs sollen ver­sucht haben, Fotos zu schießen. Der­gle­ichen gehört zum Rit­u­al der Auseinandersetzungen. 

Ähn­lich ver­hielt es sich bere­its, als am 15. Juni 2002 eine Demon­stra­tion zum The­ma “Wegse­hen war schon immer Scheiße — Gegen den ras­sis­tis­chen Kon­sens vorge­hen! Nazistruk­turen zer­schla­gen!” durch Rathenow zog. Damals waren auch Aktivis­ten der “Antifaschis­tis­chen Aktion Berlin” angereist, die für ihre Mil­i­tanz berüchtigt ist. Recht­sex­trem­istisch ori­en­tierte Rathenow­er, die sich pro­vokant in deren Blick­feld schoben, wur­den mit Bier­flaschen und anderen Gegen­stän­den bewor­fen. Wie selb­stver­ständlich wur­den auch Polizis­ten attackiert. 

Auch am 6. Sep­tem­ber 2002, am Rande des Stadt­festes, eskalierten die Auseinan­der­set­zun­gen. Wieder kon­nte die Polizei ver­hin­dern, dass ver­bale Beschimp­fun­gen in eine Schlägerei ausarteten. 

Was Fotodoku­men­ta­tio­nen ange­ht, ist allerd­ings die Antifa ihren Geg­n­ern um Län­gen voraus. Sie sam­melt mit Eifer und Fleiß Bilder und Dat­en von ver­meintlichen oder tat­säch­lichen Recht­sex­trem­is­ten in Rathenow und pub­liziert sie von Fall zu Fall. Viele der detail­re­ichen Angaben tre­f­fen zu, etliche auch nicht oder nicht mehr. 

Wach­samkeit ist möglich!

Unbe­stre­it­bar ist freilich, dass die mil­i­tan­ten Grup­pierun­gen junger Recht­sex­trem­is­ten in Rathenow, die von Hass auf Aus­län­der und “Linke” geprägt sind, eine scharfe Beobach­tung ver­di­enen. Dafür sind die staatlichen Sicher­heits­be­hör­den da. 

Wach­samkeit ist aber nicht nur eine Beamtenpflicht, son­dern auch eine Bürg­er­tu­gend. Deshalb tun die Rathenow­er gut daran, wenn sie bei solchen Auseinan­der­set­zun­gen nicht wegschauen, son­dern den jun­gen Leuten ins Gewis­sen reden, solange diese für Argu­mente und bessere Ein­sicht noch offen sind. 

Wer dafür nicht mehr erre­ich­bar ist, muss anders in die Schranken gewiesen wer­den. Schlägereien soll­ten von den Opfern und von Augen­zeu­gen auf jeden Fall bei der Polizei angezeigt wer­den. Die Auflis­tung solch­er Fälle in eige­nen Doku­men­ta­tio­nen bringt nichts, wenn die Strafver­fol­gungs­be­hör­den nicht informiert werden.

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