(MAZ, 21.2.) MICHENDORF Der Landesvorstand der SPD hat sich auf einer Klausurtagung gegen geplante
Mittelkürzungen bei der Bekämpfung des Rechtsextremismus ausgesprochen. Die
SPD-Landtagsfraktion sei aufgefordert worden, die im Entwurf für den
Doppelhaushalt 2005/2006 vorgesehene Reduzierung der Gelder für das
Handlungskonzept “Tolerantes Brandenburg” rückgängig zu machen, sagte
SPD-Landesgeschäftsführer Klaus Ness am Sonnabend in Michendorf
(Potsdam-Mittelmark). Ebenso müsse der “Verein Opferperspektive” weiterhin
genügend Geld für seine Arbeit erhalten.
Notwendig seien deshalb Umschichtungen im Etat. Angesichts der hohen Zahl
von rechten Übergriffen sprach sich der SPD-Landeschef, Ministerpräsident
Matthias Platzeck, dafür aus, “das rechtsextreme Gedankengut Stück für Stück
zurückzudrängen”.
Ein weiterer Schwerpunkt der Klausurtagung war der demographische Wandel.
Durch den dramatischen Bevölkerungsrückgang in den kommenden Jahren stehe
Brandenburg vor großen Herausforderungen, sagte Platzeck. Vor allem
Jugendlichen müsse eine Chance gegeben werden, in Brandenburg zu bleiben.
Allein im vergangenen Jahr seien mehr als 20 000 junge Menschen zwischen 14
und 25 Jahren auf der Suche nach Beschäftigung in ein anderes Bundesland
abgewandert.
Da die Bevölkerung besonders in den von Berlin entfernten Regionen drastisch
zurückgehe, könne künftig nicht mehr jedes Dorf finanziell gefördert werden.
Über den demographischen Wandel müsse jetzt eine breite und die gesamte
Gesellschaft erfassende Debatte angestoßen werden.
Neben den 17 Mitgliedern des SPD-Landesvorstandes nahmen an der
Klausurtagung auch die Vorsitzenden der Unterbezirke und der
Arbeitsgemeinschaften teil.