Finowfurt (fs) Die Finowfurter Hans-Wendt-Sporthalle stand am Freitagabend ganz im Zeichen von Toleranz und Einmischung. Widerstand sollte geübt werden — vor allem gegen die vorherrschende Präsenz neonazistischer Ideologien. Ziel des Abends war es, ein Bewusstsein für dieses akute Problem zu schaffen, so Jörn Menge von der Hamburger Partnerkampagne “Laut gegen Nazis”. Anlässlich des “Antinazibundes”, einer Kampagne in dessen Rahmen sich alle Beteiligten ausdrücklich dem Kampf gegen rechte Gewalt verschrieben haben, gab es eine Podiumsdiskussion, der sich ein Benefizkonzert des Münchner Poptrios Sportfreunde Stiller anschloss.
Unter dem Motto “Kein Ort für Nazis?!” diskutierten Vertreter der regionalen Politik, darunter auch Margitta Mächtig, brandenburgische Landtagsabgeordnete der Linken und Schorfheides Bürgermeister Uwe Schoknecht, sowie verschiedener Initiativen und Bündnisse über die aktuelle Situation in Eberswalde und Finowfurt.
Später hörten mehr als 500 Zuschauer zunächst dem Berliner Quartett um “Commissioner Gordon” zu. Kurz darauf betraten die Initiatoren des Antinazibundes, die Sportfreunde Stiller, die Bühne und unterstrichen mit Songs wie “Ein Kleiner Schritt” oder “Wie lange sollen wir noch warten?” nochmals den Symbolcharakter dieser Veranstaltung.
Bei einer zeitgleich mit dem Konzert stattgefundenen Kundgebung von etwa 70 Rechtsextremen hat es nach Angaben von Polizeisprecherin Martina Schaub keine Zwischenfälle gegeben. Die Teilnehmer hätten die entsprechenden Auflagen befolgt. Zwei Männer wurden noch vor der Versammlung ausgeschlossen. Einer trug Gas- und Luftdruckpistolen, der andere Stahlkappenschuhe. Dies war untersagt worden. Es waren zahlreiche Beamte des Schutzbereiches sowie Bereitschaftspolizisten im Einsatz.