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Sprachkurse auch für “Alt-Fälle”

Weitest­ge­hend zufrieden mit dem neuen Zuwan­derungs­ge­setz zeigen sich die Aus­län­der­beauf­tragte Mag­dol­na Gras­nick und der Aus­län­der­beirat der Stadt. Beson­ders die Pflicht­teil­nahme und die Erweiterung der Grup­pen — etwa Aus­län­der in bina­tionalen Ehen oder Asyl­berechtigte nach der Gen­fer Flüchtlingskon­ven­tion — , die die Deutschkurse seit dem 1. Jan­u­ar nutzen kön­nen, wer­den gelobt. “Wer hier­her kommt, muss ein­fach Deutsch ler­nen”, sagt Beiratssprecherin Albana Gjo­ka. Allerd­ings geht das Mehr an Berechtigten zu Las­ten der Stun­den — waren es vor­mals 1000, sind es heute 630. Und sie sind nicht mehr kosten­los; pro Stunde hat der Teil­nehmer einen Euro zu zahlen; der jew­eilige Bil­dungsträger erhält noch ein­mal 2,05 Euro vom Bun­de­samt für Migra­tion und Flüchtlinge. 

Wie viele Zuwan­der­er 2005 nach Pots­dam kom­men, sei jedoch noch ungewiss, so Gras­nick. Inwieweit also die zehn hier täti­gen Bil­dungsträger aus­ge­lastet sind, ste­he noch in den Ster­nen. Deshalb hält Gras­nick den Vorstoß des Aus­län­der­beirates für richtig, jet­zt so genan­nte Alt-Fälle aufzu­fordern, eben­falls Kurs-Anträge zu stellen. Bis­lang sei für 34 die Finanzierung gesichert. Man wolle ver­suchen, den tat­säch­lichen Bedarf zu ermit­teln, um gegebe­nen­falls Druck machen zu kön­nen, das in Aus­sicht gestellte nicht abgerufene Kurs­geld für Neuankömm­linge für bere­its hier lebende und noch ungeschult gebliebene Aus­län­der einzuset­zen, so Gjo­ka. Anträge und Infos gibt′s beim Aus­län­der­beirat ( 2 89 33 46), Sprech­stunde dien­stags von 16 bis 17 Uhr, Stadtver­wal­tung, Haus 6, Hegelallee. 

Chan­cen zum Deutschler­nen gibt es für alle

Aus­län­der­beirat will mehr informieren

Deutschler­nen ist mit dem neuen Zuwan­derungs­ge­setz ab 1. Jan­u­ar 2005 Pflicht gewor­den. Dass dies wichtig für das Zusam­men­leben ist, darin sind sich fast alle einig. Der Aus­län­der­beirat der Stadt Pots­dam informierte gestern darüber, dass die Lernbe­din­gun­gen in der Stadt gut seien. Zehn Inte­gra­tionskursträger ste­hen allein hier in den Startlöch­ern. Das Prob­lem: Der Bedarf ist noch nicht ermit­telt, denn das Jahr hat ger­ade erst begonnen. 

Aber wie geht es den Fam­i­lien, die schon län­gere Zeit hier wohnen und aus den ver­schieden­sten Grün­den noch nicht an Deutschkursen teil­nehmen kon­nten? Derzeit gibt es 34 freie Plätze, das Geld ist da. Aber da vor dem 1. Jan­u­ar 2005 Deutschler­nen nicht Pflicht war, wis­sen viele nichts von der neuen Chance. Albana Gjo­ka, stel­lvertre­tende Vor­sitzende des Pots­damer Aus­län­der­beirates, will das ändern. Inter­esse und Wille zum Ler­nen seien da, weiß sie aus vie­len Gesprächen. Prob­leme gäbe es beim Geld und der Zeit. Eine Stunde kostet 1 Euro, 600 Euro der gesamte Kurs. Darum muss vorher viel gek­lärt wer­den, z.B. den Unter­richt für Arbei­t­ende in die Abend­stun­den zu ver­legen, beim Antrag auf Kosten­be­freiung Hil­fe zu geben. 

Frau Gjo­ka will auch die EU-Aus­län­der bess­er informieren. Diese leben oft in ihren Fam­i­lien und wären schw­er für den Beirat zu erre­ichen. Darum set­zt sie auf gegen­seit­iges Aufmerk­sam­machen. Leb­haft nen­nt sie ein Beispiel: “Die Ital­iener in der Gas­tronomie, die sind char­mant, per­fekt in Piz­za, aber nicht in Deutsch.” Könne der Beirat hier mehr überzeu­gen, wären die jet­zi­gen Kurse vielle­icht aus­ge­lastet und bei Mehrbe­darf sog­ar die Möglichkeit der Erweiterung gegeben. 

Die Zahl der aus­ländis­chen Bevölkerung wuchs seit der Wende auch in Pots­dam. Derzeit hat die Stadt einen Aus­län­der­an­teil von 4,2 Prozent. Im Ver­gle­ich mit anderen bran­den­bur­gis­chen Städten ein hoher Anteil. Doch im Ver­gle­ich mit west­deutschen Städten, in Stuttgart liegt der Aus­län­der­an­teil bei 24,5 Prozent, noch rel­a­tiv gering.

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