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Antifaschismus

SS-Fans wollen in Brandenburg auftreten

INFORIOT “Keep your fuckin’ pol­i­tics out of met­al!”, fordert das “Under the black sun”-Festival auf sein­er Home­page. Seit 1998 find­et die jährliche Met­al­par­ty im Land Bran­den­burg, in Hele­ne­nau in der Nähe von Bernau statt. Auch wenn “Under the black sun” als Anspielung auf das Nazisym­bol der Schwarzen Sonne ver­standen wer­den kann, will das Fes­ti­val nichts mit Poli­tik oder gar mit Neon­azis­mus zu tun haben.

Werbung für das "Under the black sun" Festival 2016
Wer­bung für das “Under the black sun” Fes­ti­val 2016

Allerd­ings: Wenn das Fes­ti­val in diesem Jahr vom 30. Juni bis zum 2. Juli stat­tfind­et, soll eine mehr als zweifel­hafte Band auftreten. Angekündigt ist näm­lich ein Konz­ert der let­tis­chen Pagan-Met­al­gruppe Skyforger.
Die Gruppe betont eben­falls, mit Poli­tik nichts am Hut zu haben, ver­hält sich allerd­ings seit Jahren wider­sprüch­lich. Im Band­l­o­go war jahre­lang ein Hak­enkreuz eingear­beit­et. Die Band erk­lärt inzwis­chen, dieses Logo nicht mehr einzuset­zen, weil es immer wieder zu “Missver­ständ­nis­sen” deswe­gen gekom­men sei. Eigentlich sei das im Logo abge­bildete Sym­bol kein Hak­enkreuz, son­dern ein Don­nerkreuz, ein ange­blich altes let­tis­ches Zeichen. Und, das erwäh­nt die Band nicht — die “Don­nerkreu­zler” waren am Anfang des 20. Jahrhun­derts zeitweise die führende faschis­tis­che Partei in Let­t­land. Auf der offiziellen Inter­net­seite der Band wer­den Fanar­tikel mit den Hak­enkreu­zl­o­go weit­er zum Verkauf angeboten.
Weiterhin verkauft Skyforger Fanartikel mit dem Hakenkreuzlogo (Screenshot 11.3.2016)
Weit­er­hin verkauft Sky­forg­er Fanar­tikel mit dem Hak­enkreu­zl­o­go (Screen­shot 11.3.2016)

Die Band spielte in ihrer let­tis­chen Heimat auch Konz­erte zu Ehren der let­tis­chen Waf­fen-SS-Ver­bände. So trat sie 2012 im Rah­men des Pro­gramms des “Legionärstages” im Riga auf. Mehrere tausend Rechte gedacht­en an diesem Tag bei einem Gedenkmarsch der vorge­blichen Helden­tat­en der Waf­fen-SS, abends gab es ein ergänzen­des Konz­ert mit “Sky­forg­er” vor Hun­derten Fans.
Mehrfach trat­en Sky­forg­er mit der litauis­chen Neon­az­iband “Dik­tatu­ra” auf, welche schon die Bühne mit den deutschen Neon­azirock­stars der Lunikoff-Ver­schwörung die Bühne teilten.
Ver­mut­lich han­delt es sich bei den Musik­ern von Sky­forg­er nicht um Neon­azis und es ist nicht bekan­nt, dass sie ihre Konz­erte für agi­ta­torische Reden nutzen. Sie geben sich allerd­ings offen­bar gern für Waf­fen-SS-Pro­pa­gan­da her, scheuen die Nähe zu Neon­azis keineswegs, son­dern treten für ein solch­es Pub­likum und mit entsprechen­den Bands auf. Die Band verkauft — ent­ge­gen ander­slau­t­en­den Behaup­tun­gen — weit­er­hin Fanar­tikel mit Hak­enkreuzen. Man darf wohl meinen: Wenn das “Under the black sun”-Festival keine “Pol­i­tics” haben will, dann haben sie mit “Sky­forg­er” eine denkbar ungeeignete Band gebucht.
Der geplante Auftritt von Sky­forg­er ist jedoch beileibe nicht die erste frag­würdi­ge Band­buchung in der Geschichte des “Under the black sun”. 2004 durfte dort zum Beispiel die finnis­che Neon­az­iband “Satan­ic War­mas­ter” spie­len. Die schwu­len­has­senden und NS-Parolen “zur Pro­voka­tion” sin­gen­den “Impaled Nazarene” durften beim Fes­ti­val bere­its mehrmals auftreten. Und auch “Sky­forg­er” hat­ten schon ein­mal einen Auftritt, im Jahr 2006.
Mehr über “Sky­forg­er” ist in einem Artikel bei “Berlin Recht­saußen” zu erfahren.

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